Gesundheit für Mensch, Tier & Pflanze

Blattläuse als Überträger von Pflanzenviren

Blattläuse schädigen Pflanzen nicht nur durch ihre Saugtätigkeit, sie können auch Viruskrankheiten übertragen.

Alleine in Mitteleuropa gibt es ca. 800 verschiedene Blattlausarten. Ihre Saugtätigkeit kann Vergilbungen, Verkrüppelungen und Wachstumsverzögerungen verursachen. Die Honigtau-Ausscheidungen von Blattläusen können das Erntegut verkleben und sind der ideale Untergrund für Schwärzepilze. Witterungsbedingt treten Blattläuse oft in Wellen auf: Regen und Hitze mögen sie nicht, Wärme und Trockenheit umso mehr. Ameisen begünstigen die Ausbreitung von Blattläusen, da sie die Blattläuse vor Feinden schützen und verbreiten. Die Überwinterung erfolgt entweder im Larvenstadium, als adultes Tier oder als Wintereier. Je milder die Winter, desto mehr erwachsene Blattläuse überleben.

Fast alle Zier- und Gemüsepflanzen können von Blattläusen befallen werden. Um den Befall rechtzeitig zu erkennen, müssen besonders die Blattunterseiten, die Triebspitzen und die Blüten kontrolliert werden.

Große Bedeutung liegt vor allem in ihrer Rolle als Überträger von Pflanzenviren, wie z.B. Nanoviren. Nanoviren waren zunächst in wärmeren Gebieten wie Nord- und Ostafrika, dem Nahen Osten, Asien und Australien bekannt. Sie führen dort in verschiedenen Hülsenfrüchten wie Ackerbohnen, Linsen oder Kichererbsen in regelmäßigen Abständen zu massiven Ertragsverlusten. 2010 wurden sie erstmals in Österreich nachgewiesen, 2016 und 2018 kam es bereits zu massiven Ausfällen bei Grünerbse, Körnererbse, Winterkörnererbse, Ackerbohne und Winterlinse.

Maßnahmen

  • Gut gepflegte Pflanzen leiden weniger unter Blattlausbefall als Pflanzen, denen es an Wasser und Nährstoffen mangelt
  • Unkräuter entfernen, da diese eine ideale Futterquelle für Blattläuse darstellen
  • Ausschneiden und Vernichten der Blattlauskolonien bei nicht zu starkem Befall, um eine Ausweitung des Schadens zu verhindern. Leimringe an den Stämmen und Stützen verhindern das Aufwandern von Ameisen
  • Im Garten sollten gefährdete Pflanzen in windoffenen Lagen gesät oder gepflanzt werden. Dadurch verringert sich der Erstbefall durch fliegende Blattläuse
  • Untersuchung auf natürlich vorkommende Gegenspieler: Marienkäfer, Florfliegen, Schwebfliegen, Schlupfwespen oder Gallmücken, Spinnen, Laufkäfer, räuberische Wanzen, Vögel. Sind diese Nützlinge vorhanden auf, erübrigen sich meist weitere Maßnahmen
  • Bei der Anwendung von in Österreich zugelassenen Pflanzenschutzmitteln auf die Schonung von nützlichen Blattlausräubern und -parasiten achten

Services

Von Anfang März bis Ende Juni bieten wir in Zusammenarbeit mit den österreichischen Landwirtschaftskammern wieder ein Monitoring der bedeutendsten Nanoviren-Überträger in Leguminosen, der Grünen Erbsenblattlaus (Acyrthosiphon pisum), der Schwarzen Bohnenlaus (Aphis fabae) und der Grünen Pfirsichblattlaus (Myzus persicae), inkl. Nanovirennachweis in den Blattläusen an.

Projekte

In unserem NANOVIR-Projekt konnten wir verschiedene Hülsenfrüchte für das Virus als Wirtspflanzen nachweisen und Strategien gegen das Virus in der Bio-Ackerbohne entwickeln.

Im Projekt SPITFIRE untersuchen wir verschiedene Erbsensorten, um resistente Erbsensorten zu identifizieren und der Landwirtschaft zur Verfügung zu stellen.

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