HORIZON 2020 Projekt "ANSWER" - Antibiotika und mobile Antibiotikaresistenzen im aufbereiteten Abwasser: Risiken und innovative Lösungswege

Zusammenfassung

Multiresistente Keime sind eine große Herausforderung für Gesundheitssysteme, da in Europa jedes Jahr 25.000 Menschen an deren Folgen sterben. Die Keime, die beispielsweise durch Abwässer aus Krankenhäusern oder der Industrie in Kläranlagen gelangen, können durch Abwasseraufbereitungstechnologien oft nicht entfernt werden. Dieses Projekt hat daher unter anderem zum Ziel, zu erforschen, was die Entstehung von Antibiotikaresistenzen im Abwasser begünstigt und wie diese eingedämmt werden können.

Projektbeschreibung

Jährlich fallen 25.000 Menschen in Europa multiresistenten Keimen zum Opfer (ECDC/EMA Report 2009). Kläranlagen belastet mit Abwässern aus Krankenhäusern, Industrie, Landwirtschaft und privaten Haushalten sind zentrale Verteilerplattformen von Antibiotikaresistenzen. Die gegenwärtig angewandten Abwasseraufbereitungstechnologien sind nicht imstande, Antibiotika und Antibiotikaresistenzen zufriedenstellend zu entfernen. Wiederaufbereitetes Wasser, als Trinkwasser oder zur Bewässerung von Böden verwendet, ist eine potentielle Quelle für diese Resistenzen. Gemeinsam mit einer neuen Generation von jungen Forscherinnen und Forschern versuchen wir auf folgende Fragen eine "ANTWORT" zu finden:

Welche Mechanismen begünstigen nun die Entstehung und Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen im Abwasser und Klärschlamm?

Welche Risiken birgt die Ausbringung von geklärtem Wasser?

Welche Methoden, welche Interventionen können zur Anwendung gebracht werden, um die Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen aus dieser Quelle einzudämmen?

Welche Informationen sind notwendig, um dem Gesetzgeber eine Handhabe zu geben evidenzbasiert regulatorisch zum Schutz der Bevölkerung eingreifen zu können?

18 Institutionen aus neun Ländern werden gemeinsam vier Jahre daran arbeiten. Die AGES wird am Institut für Medizinische Mikrobiologie in direkter Zusammenarbeit mit der TU Wien eine junge Forscherin bzw. einen jungen Forscher ausbilden und gemeinsam mit ihr bzw. ihm Fragestellungen zum horizontalen Gentransfer von Antibiotikaresistenzgenen im Abwasser und Klärschlamm untersuchen. Die AGES bringt hier ihre langjährige Expertise im Bereich der Real time PCR-Detektion von Resistenzgenen im Boden ein und übernimmt die wissenschaftliche Beratung.

Projektdetails

Projektakronym: ANSWER

Projektkoordinator: Dr. Despo Fatta-Kassinos, University of Cyprus (Cyprus)
Projektleitung Österreich: Ass. Prof. Dr. Norbert Kreuzinger, Technische Universität Wien (Austria)
Projektteam: University of Cyprus (Cyprus), Environmental Institute (Slovak Republic),
KWR Water B.V. (Netherlands), Volcani Centre (Israel), Agencia Estatal Consejo Superior de Investigaciones Científicas (Spain), Adventech (Portugal), Universidade Catolica Portuguesa (Portugal), Technische Universitaet Dresden (Germany), Universita degli studi di Salerno (Italy), Technische Universität Wien (Austria), AGES - Austrian Agency for Health and Food Safety (Austria), Abwasserverband Braunschweig (Germany), Biodetection Systems BV (Netherlands), HighChem (Slovakia), The Hebrew University of Jerusalem (Israel), Istituto Superiore di Sanità (Italy), Karlsruhe Institute of Technology (Germany), VA TECH WABAG GmbH (Austria)

Finanzierung: Marie Sklodowska-Curie Innovative Training Networks – HORIZON 2020 / EU research framework (ANSWER — H2020-MSCA-ITN-2015)

Projektlaufzeit: 07/2015 bis 06/2019

Aktualisiert: 31.08.2023