SPITFIRE: Screening von Erbsen-Akzessionen auf Virusresistenz

Zusammenfassung

In den letzten Jahren verursacht das PNYDV (Pea necrotic yellow dwarf virus), ein Nanovirus, große Ernteausfälle in Österreich und Deutschland. Betroffen sind vor allem Erbsen, Ackerbohnen, Linsen und Wicken. Im Grünerbsenanbau kam es in Österreich 2016 durch Virusinfektionen zu Ernteausfällen von bis zu 35 %, vereinzelt traten sogar Totalausfälle auf - ein großes Problem für Landwirt:innen und die nachgelagerte Produktion von Tiefkühlgemüse. Gegen Virosen gibt es keine direkten Bekämpfungsmöglichkeiten. Auch indirekte Bekämpfungsmaßnahmen wie die Kontrolle der Vektoren sind nur eingeschränkt möglich (Verfügbarkeit zugelassener Insektizide). Nachhaltigen Schutz vor Viruserkrankungen bietet nur der Anbau resistenter Sorten.

Projektbeschreibung

Innerhalb des Projektes sollen insgesamt ca. 1.300 unterschiedliche Erbsenakzessionen auf Resistenzen gegen das PNYDV geprüft werden. Da Blattläuse als Vektoren der einzige Übertragungsweg sind, sollen unter Glashausbedingungen unterschiedliche Erbsengenotypen künstlich (durch die Grüne Erbsenblattlaus) infiziert werden. Nach einer Inkubationszeit wird serologisch überprüft, ob die einzelnen Akzessionen mit dem Virus infiziert werden konnten. Ziel des Projektes ist es, Resistenzquellen gegen das PNYDV zu finden. Gelingt dies, ist es möglich, molekulare Marker für die Erbsenzüchtung zu entwickeln. So könnten den Landwirt:innen in Zukunft Sorten, die resistent gegen das PNYDV sind, zur Verfügung gestellt werden.

An dem Projekt sind drei Forschungspartner beteiligt. Die Genbank Gatersleben (IPK) stellt die Erbsenakzessionen zur Verfügung und am Julius Kühn-Institut (JKI) Braunschweig und an der AGES werden die Akzessionen auf eine Resistenz gegen das PNYDV getestet.

Zwischenergebnisse

Zurzeit sind bereits viele der 1.300 Akzessionen in den Glashausversuchen getestet worden. Einige der Erbsen-Akzessionen scheinen gute Toleranzen gegen das PNYDV zu besitzen. Diese Genotypen werden im Sommer 2023 in Feldversuchen am IPK, am JKI und im österreichischen Marchfeld überprüft.

Nutzen des Projekts

Ziel des Projekts SPITFIRE ist es, Resistenzquellen gegen das PNYDV zu finden und die Basis dafür zu schaffen, dass der Landwirtschaft in Zukunft PNYDV-resistente Erbsensorten zur Verfügung stehen.

Projektdetails

Projekttitel: Screening of Pisum sativum (pea) accessions for pea necrotic yellow dwarf virus resistance

Projektakronym: SPITFIRE

Projektleitung: Julius Kühn-Institut (JKI) Braunschweig

Projektleitung AGES: DI Dr. Sabine Grausgruber-Gröger, Institut für Nachhaltige Pflanzenproduktion

Projektpartner: Julius Kühn-Institut (JKI), Braunschweig, Genbank Gatersleben (IPK)

Finanzierung: FFG-Basisprogramm/CORNET

Projektlaufzeit: 12/2021-11/2023

Weitere Informationen

Projektblatt CORNET/SPITFIRE

 

Aktualisiert: 19.03.2024