Die Kirschessigfliege stammt ursprünglich aus Asien. Seit rund 15 Jahren hat sie sich rasch in Europa, Nord- und Südamerika verbreitet. Ausgewachsene Kirschessigfliegen kommen das ganze Jahr über vor. Ab dem Sommer (meist ab Juli) nimmt die Individuenzahl deutlich zu und im Herbst (September/Oktober) wird der Höhepunkt erreicht.
Ihre Larven fressen eine Vielzahl unterschiedlicher heranreifender Früchte: bevorzugt Süßkirschen, aber auch Pfirsiche, Nektarinen, Marillen und Pflaumen, Heidelbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Johannis- und Stachelbeeren, Erdbeeren, winterharte Kiwis, Holunder, Maulbeeren, Hartriegel, Kakis, Feigen, Tafel- und Weintrauben, Tomaten und Melonen. Dadurch gelten sie als bedeutende Schädlinge im Obst- und Weinbau.
Bei Temperaturen um + 25 °C können bis zu 15 Generationen pro Jahr gebildet werden. In Österreich ist derzeit aufgrund der vorliegenden Temperaturen mit fünf bis sieben Generationen pro Jahr zu rechnen. Die Vermehrungsrate ist hauptsächlich von den klimatischen Verhältnissen, aber auch von der Verfügbarkeit der Wirtspflanzen abhängig. Feuchtere, warme Verhältnisse und das Vorhandensein entsprechender Wirtspflanzen können innerhalb kürzester Zeit zu starkem Auftreten bis zur Massenvermehrung führen. Hingegen wirkt sich trockene und heiße Witterung (Temperaturen über + 30 °C) ungünstig auf ihre Entwicklung aus.