Mosquito Alert

Zusammenfassung

Im Citizen Science Projekt Mosquito Alert werden Meldungen aus der Bevölkerung zu gebietsfremden Stechmückenarten erfasst. Dadurch können rasch neue Populationen dieser Arten entdeckt werden. Meldungen werden über die App „Mosquito Alert“ anonym hochgeladen, von Expertinnen und Experten begutachtet und das Ergebnis rückgemeldet sowie auf der Website des Projekts veröffentlicht.

Projektbeschreibung

Mosquito Alert ist ein ursprünglich aus Spanien stammendes Citizen Science Projekt, mit dem Tigermücken und andere Gelsen (Stechmücken) ganz einfach mittels einer kostenfreien App gemeldet werden können.

Tigermücken sind gebietsfremde Gelsen, die ursprünglich aus dem asiatischen Raum stammen. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich diese Art stark in Europa ausgebreitet. Auch in Österreich wurde diese Art schon mehrfach gefunden, in einigen Gebieten (in Teilen von Wien und Graz) bestehen bereits etablierte Populationen dieser Art. Tigermücken sind nicht nur lästig, sie können eine Vielzahl an Krankheitserregern (z. B. das Zika-Virus oder das Dengue-Virus) übertragen. Breiten sich Tigermücken in Österreich aus, könnten sich somit diese Krankheiten ebenfalls ausbreiten.

Tigermücken sind immer kleiner als eine 1-Cent-Münze, haben einen weißen Streifen am schwarzen Rückenschild und weiße Streifen auf Körper und Beinen.

Mit der App können, neben Tigermücken, noch weitere Gelsenarten gemeldet werden. Es handelt sich um die ebenfalls gebietsfremden Arten Japanische Buschmücke, Koreanische Buschmücke und die bisher in Österreich noch nicht nachgewiesene Gelbfiebermücke. Diese Arten sind ebenfalls in der Lage bestimmte Krankheitserreger zu übertragen und könnten heimische Arten verdrängen. Des Weiteren können Funde der heimischen Gemeinen Stechmücke gemeldet werden. Diese ist von den heimischen Arten jene, die die größte Bedeutung in der Verbreitung von Krankheitserregern (z. B. West-Nil-Virus) hat.

Sieht nun ein:e Teilnehmer:in eine der Zielarten (Anleitungen zur Erkennung und Unterscheidung sind in der App enthalten), können Fotos dieses Fundes mithilfe der App hochgeladen werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass das Muster am Thorax und den Hinterbeinen gut sichtbar ist, da diese für die Artbestimmung entscheidend sind. Die hochgeladenen Fotos werden dann von drei (von ca. 50) Expert:innen begutachtet, wobei mindestens einer dieser drei ein:e nationale:r Expert:in ist. Diese entscheiden dann, ob es sich um eine der Zielarten handelt, und wenn ja, um welche. Aufgrund der Sichtbarkeit der Bestimmungsmerkmale in dem Foto wird ein Fund entweder „sicher“ bzw. „wahrscheinlich“ einer bestimmten Art zugewiesen. Die gemeldeten Funde werden zusammen mit dem Foto anonym auf einer öffentlich zugänglichen Karte angezeigt.

Ergebnisse

Detaillierte Ergebnisse sind in den Jahresberichten beschrieben.

Jahresbericht 2023

Jahresbericht 2022

Nutzen des Projekts

Die gemeldeten Funde können Gesundheitsbehörden oder Gelsen-Regulierungsprogrammen dabei unterstützen, um herauszufinden, wo ein Eingreifen nötig ist. Der gesammelte Datensatz ist frei zugänglich und bietet Wissenschaftler:innen wichtige Informationen zur Verbreitung der erfassten Arten.

Die Meldungen unterstützen andere Monitoring-Projekte wie z. B. das Ovitrap-Monitoring. Zusätzlich können über die Mosquito-Alert App öffentlich zugängliche Brutstätten gemeldet werden, die dann ebenfalls auf der Karte dargestellt werden. Dies kann bei der Durchführung von Bekämpfungsmaßnahmen unterstützen, da aufgezeigt wird, wo noch Handlungsbedarf besteht. Des Weiteren können auch Gelsenstiche gemeldet werden. Diese Information wird derzeit noch nicht auf der Karte dargestellt, könnte aber in Zukunft ebenfalls anzeigen, wo die Belästigung für Bürger:innen besonders hoch ist und daher Maßnahmen erforderlich sein könnten.

Projektdetails

Projekttitel: Mosquito-Alert

Projektleitung: CREAF (Centre de Recerca Ecològica i Aplicacions Forestals), UPF (Universitat Pompeu Fabra) ICREA (Institución Catalana de Investigación y Estudios Avanzados) und CEAB-CSIC (Centro de Estudios Avanzados de Blanes)

Projektleitung AGES: Dr. Karin Bakran-Lebl

Projektpartner: in Österreich: Veterinärmedizinische Universität, Universität Wien, Österreich forscht. Weitere Projektpartner auf der Website des Projekts

Projektlaufzeit: seit 2014 in Spanien, seit 2020 europaweit

App Download

Die App kostenfrei herunterladen

Aktualisiert: 04.09.2024