Gesundheit für Mensch, Tier & Pflanze

Ovitrap Monitoring gebietsfremder Gelsenarten in Österreich - Jahresbericht 2022

Ziel dieser Studie ist die Durchführung eines österreichweiten Gelsen-Monitoring Programms mittels Ovitraps („Eigelegefallen“), um das Auftreten und die Verbreitung gebietsfremder und potentiell invasiver Gelsenarten in Österreich zu erfassen.

Gebietsfremde und potentiell invasive Gelsenarten sind potentielle Vektoren einer Vielzahl an Krankheitserregern und stellen somit eine Gefahr für die Öffentliche Gesundheit dar. Durch dieses Projekt können neue Populationen dieser Arten frühzeitig erkannt werden, wodurch eine rechtzeitige Ergreifung von Gegenmaßnahmen ermöglicht wird, sowie die Entwicklung bestehender Populationen überwacht werden. Des Weiteren können durch die österreichweit einheitliche Methode die gewonnenen Daten dazu herangezogen werden, räumliche und zeitliche Veränderungen im Auftreten gebietsfremder Gelsenarten zu erfassen.

Die Tigermücke (Ae. albopictus) konnte sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich in Österreich ausbreiten und ist erstmals in allen Bundesländern nachgewiesen worden. Besonders in Teilen von Wien und Graz ist diese Art bereits etabliert und kommt dort in großer Zahl vor. Es wird daher dringend empfohlen, dass in diesen betroffenen Gebieten ein intensives Monitoring sowie Gegenmaßnahmen unter Einbindung der Bevölkerung stattfinden, um zu versuchen die Population zu dezimieren und um ein weiteres Ausbreiten zu verhindern (oder zumindest zu verlangsamen). Aufgrund des im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöhten Vorkommens der Tigermücke, besteht jedoch ein erhöhtes Risiko der Etablierung weiterer Populationen (insbesondere im Großraum Linz). An den Standorten, an denen die Tigermücke bisher nur sporadisch vorgekommen ist, sollte darauf geachtet werden, diese Standorte weiterhin zu überwachen und vorausschauend Aktionspläne zur Bekämpfung dieser Art zu erstellen um, falls die Tigermücke wiederholt gefunden wird, diese rasch bekämpfen zu können. Die häufigen Funde an Autobahnraststätten bestätigen die Relevanz der Ausbreitung über den Straßenverkehr. Um eine weitere Ausbreitung ausgehend von diesen Raststätten zu unterbinden, ist darauf zu achten, dass die Asiatische Tigermücke bei diesen keine möglichen Brutgewässer vorfindet.

Die Japanische Buschmücke (Ae. japonicus) ist inzwischen in allen Bundesländern Österreichs zu finden, und ist besonders im Süden sehr weit verbreitet. Diese Art wird in Österreich nicht mehr zu eradizieren sein.

Die Koreanische Buschmücke (Ae. koreicus) wurde bisher nur vereinzelt gefunden, aufgrund der sehr ähnlichen klimatischen Ansprüche wird sich diese Art in Österreich vermutlich noch weiter ausbreiten.

Aktualisiert: 14.09.2022

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