Gesundheit für Mensch, Tier & Pflanze

Tierseuchenradar – November 2022

| Lesezeit 1 min
Tierseuchenradar



Im österreichischen Tierseuchenradar werden Informationen zur internationalen Lage und Ausbreitung der bedeutendsten Tierseuchen und Tierkrankheiten, die für Österreich relevant sind, bewertet und zusammengestellt. Dadurch können mögliche Risiken für Österreich früh erkannt und kommuniziert werden. Der Tierseuchenradar erscheint monatlich.

Für Deutschland und die Schweiz stehen mit dem Radar Bulletin entsprechend länderspezifische Beurteilungen der Tierseuchen-Risiken monatlich zur Verfügung.

Im folgenden Tierseuchenradar stellt ein "Ausbruch" einen im Animal Disease Information System (ADIS) gemeldeten Nachweis einer Tierseuche dar (Betriebe bei gehaltenen Tieren; Fundorte bei Wildtieren). Von einem Ausbruch betroffene Einzeltiere werden als "Fall" bezeichnet. Ein "Seuchengeschehen" stellt alle Ausbrüche dar, die in einem konkreten Zusammenhang stehen.

Die Datenabfrage erfolgt im ADIS zum angegebenen Stichtag. Nachmeldungen von Ausbrüchen nach dem Stichtag der Abfrage werden nicht dargestellt. Daraus können sich Unterschiede in den Ausbruchszahlen zu früheren Ausgaben des Tierseuchenradars ergeben.

Gesichtete Quellen: ADIS

Definition der Ampelfarben:

rot-schwarzes Symbol Rot-Schwarz: Die Tierseuche/Tierkrankheit tritt in Österreich auf. Spezifische Kontroll- und Bekämpfungsmaßnahmen werden getroffen.
rotes Symbol Rot: Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist hoch. Es werden konkrete Maßnahmen zum Schutz österreichischer Tierbestände getroffen.
oranges Symbol Orange: Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist mittel. Erhöhte Aufmerksamkeit ist angezeigt.
grünes Symbol Grün: Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist gering und die Situation unauffällig.
Neue Meldungen Sep. Okt. Nov.
ASP Afrikanische Schweinepest: Im November 2022 wurden in Europa 38 Ausbrüche bei Hausschweinen und 781 bei Wildschweinen gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat ist die Anzahl der ASP-Ausbrüche bei Wildschweinen stark gestiegen. Die Situation in den Nachbarländern bleibt für Österreich besorgniserregend, da Ungarn, die Slowakei, Tschechien, Deutschland und Italien im November Ausbrüche von ASP bei Wildschweinen gemeldet haben. Aufgrund der geringen Entfernung zur österreichischen Staatsgrenze und den zuletzt beobachteten großen Ausbreitungssprüngen (Italien, Deutschland) wird das Risiko für Österreich als hoch eingestuft. Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist hoch. Es werden konkrete Maßnahmen zum Schutz österreichischer Tierbestände getroffen. Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist hoch. Es werden konkrete Maßnahmen zum Schutz österreichischer Tierbestände getroffen. Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist hoch. Es werden konkrete Maßnahmen zum Schutz österreichischer Tierbestände getroffen.
HPAI Hochpathogene aviäre Influenza: Im November 2022 wurden in Europa 417 Ausbrüche von HPAI A(H5) aus 21 Ländern gemeldet (im Vormonat 262 Ausbrüche in 14 Ländern). Ausbrüche gab es bei Geflügel in Ungarn, Frankreich, Italien, Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Irland, Dänemark, Norwegen, Kroatien und Moldawien. Ausbrüche bei Nicht-Geflügel in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich, Spanien, Belgien, Italien, Irland, Dänemark, Island, Norwegen, Portugal, Rumänien, Schweden, Kroatien, Schweiz, Serbien, Slowenien, Nordmazedonien und Österreich.
Im November wurde in Österreich ein HPAI-Ausbruch in einem Hobbybetrieb (Nicht-Geflügel) im Bezirk Graz-Umgebung in der Steiermark bestätigt. Es besteht ein hohes Risiko eines Eintrages auch in Nutzgeflügelbestände und weiterer Ausbrüche bei Nicht-Geflügel.
Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist mittel. Erhöhte Aufmerksamkeit ist angezeigt. Die Tierseuche/Tierkrankheit tritt in Österreich auf. Spezifische Kontroll- und Bekämpfungsmaßnahmen werden getroffen. Die Tierseuche/Tierkrankheit tritt in Österreich auf. Spezifische Kontroll- und Bekämpfungsmaßnahmen werden getroffen.
RABIES Tollwut: Ausbrüche waren in Ungarn, Polen, Rumänien, der Türkei und in Moldawien zu verzeichnen. Für Heimtiere, die mit Flüchtlingen aus der Ukraine in die EU kommen, gelten weiterhin erleichterte Einreisebedingungen. Österreich ist seit 2008 anerkannt frei von terrestrischer Tollwut. Das Risiko eines Neueintrags des Tollwutvirus erhöht sich tendenziell mit der Ausbreitung in Osteuropa, wird aber aktuell noch als gering eingestuft. Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist gering und die Situation unauffällig. Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist gering und die Situation unauffällig. Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist gering und die Situation unauffällig.
BT Blauzungenkrankheit: Im November wurden in Europa keine BT-Ausbrüche in das ADIS gemeldet. Im Vormonat Oktober meldete Portugal einen BT-Ausbruch und Spanien 4 Ausbrüche beim Schaf (BTV-Serotyp 4). Das Risiko für Österreich wird als gering eingestuft. Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist gering und die Situation unauffällig. Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist gering und die Situation unauffällig. Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist gering und die Situation unauffällig.
WNF West Nil Fieber: Im November wurden 20 WNF-Ausbrüche in Europa gemeldet (Vormonat 58 Ausbrüche). Betroffen waren Pferde (7 Ausbrüche) und Vögel (13 Ausbrüche). In Österreich wurde das West Nil Virus (WNV) bei einer Aaskrähe nachgewiesen. Die Tierseuche/Tierkrankheit tritt in Österreich auf. Spezifische Kontroll- und Bekämpfungsmaßnahmen werden getroffen. Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist mittel. Erhöhte Aufmerksamkeit ist angezeigt. Die Tierseuche/Tierkrankheit tritt in Österreich auf. Spezifische Kontroll- und Bekämpfungsmaßnahmen werden getroffen.
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Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist hoch. Es werden konkrete Maßnahmen zum Schutz österreichischer Tierbestände getroffen.

Afrikanische Schweinepest

Situation

Situation in Österreich

Österreich ist bisher von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) verschont geblieben, allerdings kommt sie in einigen direkten Nachbarländern wie Ungarn, der Slowakei, Tschechien, Deutschland und Italien vor.

Situation in Europa

Im November 2022 wurden in Europa 38 Ausbrüche bei Hausschweinen und 781 bei Wildschweinen in das ADIS gemeldet. Im Vergleich zum Oktober hat sich die Anzahl der ASP-Ausbrüche bei Hausschweinen leicht verringert und bei Wildschweinen fast verdoppelt (im Vormonat 47 bzw. 434 Ausbrüche, siehe Tabelle und Abbildung ASP-Karte).

Hausschweine

Im Berichtszeitraum kam es in Österreichs Nachbarländern (Deutschland, Italien, Slowakei, Ungarn) zu keinen weiteren Ausbrüchen der ASP bei Hausschweinen.

Im November 2022 (Stichtag: 05.12.2022) wurden weitere Ausbrüche aus Rumänien (34), und einzelne Ausbrüche aus Litauen, Serbien, Nordmazedonien und Moldawien gemeldet (siehe Tabelle ASP-Ausbrüche). Die meisten ASP-Ausbrüche bei Hausschweinen ereigneten sich in Kleinhaltungen, allerdings waren in Rumänien auch 2 Betriebe mit mehr als 500 Tieren betroffen. Ein Ausbruch in Rumänien betraf einen großen Betrieb im Westen des Landes mit ca. 42.500 Schweinen. Von diesen Tieren starben 35 an der ASP. Der Betrieb befindet sich im Bezirk Timis, der an Ungarn und Serbien grenzt.

Wildschweine

Im November 2022 (Stichtag: 05.12.2021) meldeten 12 Länder, von denen 5 an Österreich grenzen, Ausbrüche von ASP bei Wildschweinen. Die meisten Ausbrüche wurden in Deutschland (230) gemeldet, gefolgt von Polen (218), Lettland (114) und Litauen (57). Im Vergleich zum Oktober (68) berichtete Deutschland im November mehr als dreimal so viele ASP-Ausbrüche bei Wildschweinen. Die meisten Fälle aus Deutschland kamen aus Brandenburg und Sachsen. In Brandenburg gab es erstmals Funde im Landkreis Oberspreewald-Lausitz und neue Fälle (erstmals seit März 2022) in der Weißen Zone im Landkreis Oder-Spree. Aus Mecklenburg-Vorpommern wurden innerhalb des Berichtzeitraums keine weiteren ASP-Fälle bei Wildschweinen gemeldet.

Italien hat 7 weitere Ausbrüche bei Wildschweinen in den Regionen Piemont und Ligurien gemeldet. Der Ausbruch breitet sich nach Westen und Osten aus. Sardinien hat 2 Ausbrüche bei Wildschweinen gemeldet. Seit 2019 basieren alle gemeldeten Ausbrüche auf Sardinien nur auf dem Nachweis von Antikörpern, es wurden seitdem keine viruspositiven Tiere mehr gefunden.

Außerhalb des Berichtszeitraums am 2. Dezember meldete Tschechien das Auftreten der ASP bei einem jungen (25 kg) Wildschwein, das von einem Auto angefahren wurde. Der Fund erfolgte im Norden des Landes in der Gemeinde Jindrichovice pod Smrkem, unweit der Grenzen zu Polen und Deutschland. Am 2. Dezember 2022 wurde das positive Ergebnis für ASP vom NRL des Landes bestätigt. Tschechien hatte bereits im Zeitraum 2017/18 einen lokal begrenzten ASP-Ausbruch bei Wildschweinen, konnte diesen jedoch erfolgreich bekämpfen und gilt seit März 2019 als ASP frei. Der aktuelle Fall hängt wahrscheinlich mit der hohen Zahl von ASP-Fällen zusammen, die an der Grenze zu Polen festgestellt wurden.

Im Allgemeinen stieg die Zahl der Ausbrüche im Vergleich zum Oktober in allen betroffenen Ländern, mit Ausnahme von Estland und Bulgarien. Zu den weiteren Nachweisen in Europa siehe Tabelle ASP-Ausbrüche und zur räumlichen Verteilung siehe Detaildarstellung in Abbildung ASP-Karte.
Tabelle ASP-Ausbrüche: Anzahl der im ADIS gemeldeten ASP-Ausbrüche für Hausschwein (HS), Wildschwein (WS) im Zeitraum von 01.09.2022 bis 30.11.2022 (Stichtag: 05.12.2022).
September
Oktober
November
HS WS HS WS HS WS
Polen 1 86 0 137 0 218
Deutschland 0 47 0 68 0 230
Lettland 0 95 0 90 0 114
Rumänien 25 18 40 21 34 43
Litauen 1 19 0 18 1 57
Bulgarien 0 1 0 54 0 26
Slowakei 0 12 0 11 0 37
Ungarn 0 12 0 19 0 23
Serbien 15 2 3 5 1 15
Nordmazedonien 5 0 4 1 1 4
Italien (ohne Sardinien) 0 2 0 5 0 7
Estland 0 1 0 5 0 5
Sardinien 1 0 0 0 0 2
Moldawien 1 0 0 0 1 0
GESAMT 49 295 47 434 38 781
Europakarte zu ASP-Fällen wie in "Situation in Europa" beschrieben.
Abbildung ASP-Karte: Karte der im ADIS gemeldeten ASP-Ausbrüche für Hausschwein, Wildschwein im Zeitraum von 01.09.2022 bis 30.11.2022 (Stichtag: 05.12.2022).
Verlaufsgrafik zu ASP-Fällen in Europa: Die Anzahl der gemeldeten ASP-Fälle beim Wildschwein stieg in den kälteren Wintermonaten, während die Zahl der Fälle bei Hausschweinen in den Sommermonaten, ab Juli/August, anstieg. Im November ist die Anzahl der ASP-Fälle bei Wildschweinen stark gestiegen . Eine Detailbeschreibung finden Sie im Kapitel "Situation in Europa" und im Kapitel "Kommentar".
Abbildung ASP-Verlauf: Zeitlicher Verlauf der im ADIS gemeldeten ASP-Ausbrüche für Hausschwein, Wildschwein im Zeitraum von 01.12.2021 bis 30.11.2022 (Stichtag: 05.12.2022).
Verlaufsgrafik zur Entfernung der ASP-Fälle zur Staatsgrenze: Im November 2022 betrug die Distanz der ASP-Fälle zur österreichischen Staatsgrenze ca. 129 km. Seit Mitte September 2022 blieb dieser Wert konstant. Eine Detailbeschreibung finden Sie im Kapitel "Situation in Europa" und im Kapitel "Kommentar".
Abbildung ASP-Distanz: Distanz der im ADIS gemeldeten ASP-Ausbrüche zur österreichischen Staatsgrenze im Zeitraum von 01.12.2021 bis 30.11.2022 (Stichtag: 05.12.2022).

Folgen für Österreich

Für Österreich bleibt das Risiko einer Einschleppung von ASP hoch. Es wird eindringlich vor dem Mitbringen von Schweine- oder Wildschweinefleisch und anderen von diesen Tieren stammenden Produkten aus betroffenen Gebieten gewarnt. Das ASP-Virus ist extrem lange in der Umwelt überlebensfähig, vor allem in Blut, Fleischprodukten und Kadavern.

In Österreich müssen seit Ende 2019 zum Zweck der Früherkennung alle tot aufgefundenen Wildschweine gemeldet und von der AGES auf das ASP-Virus untersucht werden. Daneben erfolgt auch eine Untersuchung von Aborten sowie von klinisch oder pathologisch auffälligen Hauschweinen und von Organproben gemäß dem ASP- und KSP-Stichprobenplan.

Tierhalter können die “ASP-Risikoampel” oder den online Fragebogen “Biocheck” verwenden, um die Biosicherheit ihrer Betriebe kostenlos und anonym zu überprüfen und zu verbessern.

Im seit 21. April 2021 geltenden Tiergesundheitsrecht (Verordnung (EU) 2016/429) und den in Abhängigkeit davon geltenden zusätzlichen Rechtsakten der Europäischen Kommission, im Besonderen der Delegierten Verordnung (EU) 2020/687, der Durchführungsverordnung (EU) 2021/605 (zuletzt geändert durch die Durchführungsverordnung (EU) 2022/2365, vom 2. Dezember 2022) und der ASP-Verordnung 2005 sind Zuständigkeiten und Maßnahmen zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest festgelegt. Im Anhang Teil I bis III der Durchführungsverordnung 2022/2365 sind die geltenden Gebiete (Sperrzonen I, II und III) mit erhöhtem Risiko einer Ausbreitung der ASP aufgeführt.

Einen Überblick über die ASP-Zonierungsmaßnahmen in Europa erhalten Sie auf den interaktiven Karten der EU-Kommission.

Kommentar

Wie schon im Vorjahr beobachtet wurde, scheint generell die Anzahl der ASP-Ausbrüche bei Hausschweinen in Europa in den Sommermonaten (ab Juli/August) anzusteigen und in den kalten Monaten zu sinken. Im Gegensatz dazu steigt die Anzahl der gemeldeten Ausbrüche beim Wildschwein in den kälteren Wintermonaten (für einen Vergleich siehe Abbildung ASP-Verlauf im Bericht von März 2022).

Die italienische Region Abruzzen wurde von der Europäischen Union als frei von ASP eingestuft. Das Gebiet von Rieti, östlich von Rom in der Region Abruzzen, war nach dem Auftreten der ASP bei einem Wildschwein Ende Mai 2022 gesperrt worden. Nach der Meldung des Einzeltierfalls führte die Region Abruzzen die notwendigen Untersuchungen durch, um das Vorliegen weiterer Fälle auszuschließen. Da keine weiteren Fälle festgestellt wurden und alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen wurden, konnten die restriktiven Maßnahmen aufgehoben werden.

Für Österreich bleibt der indirekte Eintrag von ASP durch den Menschen aus von ASP betroffenen Ländern das vordergründige Risiko.

Derzeit beträgt die kürzeste Distanz eines bestätigten ASP-Falles zur österreichischen Staatsgrenze 129 km und befindet sich in Ungarn (siehe Abbildung ASP-Distanz).

Quellen

ADIS, BLV, FLI, PROMED
Icon Huhn Icon Vogel Icon Info

Die Tierseuche/Tierkrankheit tritt in Österreich auf. Spezifische Kontroll- und Bekämpfungsmaßnahmen werden getroffen.

Hochpathogene aviäre Influenza

Situation

Situation in Österreich

Am 9. November erfolgte durch die AGES die Bestätigung eines HPAI A(H5N1)-Ausbruchs bei Nicht-Geflügel im Bezirk Graz-Umgebung in der Steiermark. Der Ausbruchsbetrieb liegt innerhalb eines ausgewiesenen Gebiets mit erhöhtem Geflügelpestrisiko (Risikogebiet). Betroffen waren mehrere Hühner und Gänse in einer Hobbyhaltung. Um eine weitere Ausbreitung von HPAI, ausgehend von dem betroffenen Hobbybetrieb, zu verhindern wurde dieser behördlich gesperrt. Eine Schutzzone (gültig bis 03.12.2022) und eine Überwachungszone (gültig bis 12.12.2022) wurden eingerichtet und Geflügelhaltungen innerhalb dieser Zonen wurden amtstierärztlich kontrolliert.

Aufgrund des Ausbruchs von HPAI A(H5N1) im Berichtszeitraum in Österreich und steigender Ausbruchszahlen in Nachbarländern, teilweise in unmittelbarer Nähe zur Staatsgrenze, ist das Risiko weiterer HPAI-Ausbrüche für Österreich als hoch zu bewerten. Durch einsetzende Kälteperioden ist zudem mit einem Viruseintrag nach Österreich durch Wanderungs- und Ausweichbewegungen von Wildvögeln zu rechnen. Die steigende Zahl der Ausbrüche in Nutzgeflügelbeständen in Europa verdeutlicht das bestehende Risiko einer Übertragung auch auf Geflügelbestände.

Situation in Europa

Im November 2022 wurden in Europa 155 Ausbrüche von HPAI A(H5N*) bei Geflügel und 262 Ausbrüche bei Nicht-Geflügel gemeldet (Stichtag: 05.12.2022). Die Gesamtzahl von 417 gemeldeten Ausbrüchen hat sich im Vergleich zum Vormonat (303 Ausbrüche) stark erhöht. Im Berichtszeitraum wurden in 21 Ländern HPAI A(H5N*)-Ausbrüche bei Geflügel oder Nicht-Geflügel nachgewiesen (Vormonat 14 Länder). Nachdem in den vergangenen Sommermonaten fast ausschließlich Nicht-Geflügel betroffen war, steigt im November der Anteil der Ausbrüche in Geflügelbetrieben an den Gesamtmeldungen weiter an (siehe Abbildung HPAI-Verlauf). Zum Stichtag gingen im ADIS Meldungen aus Portugal, Rumänien, Schweiz, Serbien, Moldawien, Nordmazedonien und Österreich ein, nachdem im Oktober dort keine Ausbrüche auftraten. Wie im Vormonat meldeten weiterhin Deutschland, Frankreich, Niederlande, Belgien, Spanien, Ungarn, Irland, Italien, Norwegen, Dänemark, Island, Schweden, Kroatien und Slowenien Ausbrüche von HPAI. Keine Nachweise von HPAIV mehr wurden aus Bulgarien gemeldet (siehe Tabelle HPAI-Ausbrüche).

Mit Deutschland, Italien, Schweiz, Ungarn und Slowenien erfolgten im November somit in fünf Nachbarländern Österreichs HPAI-Ausbruchsmeldungen. Insgesamt befindet sich der Schwerpunkt des Seuchengeschehens weiter an den Küstengebieten der Nord- und Ostsee sowie des Atlantiks. Die Zunahme der Ausbruchsmeldungen und Clusterbildung im Süden und Osten Europas zeigt jedoch eine beginnende Verteilung der Ausbrüche über ganz Europa, wie dies bereits in den Wintermonaten der vergangenen Jahre zu beobachten war (siehe Abbildung HPAI-Karte).

Einen umfassenden Überblick der European Food Safety Authority (EFSA) über den aktuellen Seuchenzug und den Vergleich zu vorherigen Jahren finden Sie hier.

Das Europäische Referenzlabor für Aviäre Influenza (EURLAI) stellt in einem Datenportal detaillierte Informationen über HPAI-Ausbrüche in Europa zur Verfügung.

Geflügel

Im November steigt die Zahl der europaweit in das ADIS gemeldeten Ausbrüche von HPAI A(H5N*) bei Geflügel von 76 Ausbrüchen im Vormonat auf 155 Ausbrüche weiter deutlich an. Mit Ungarn (66 Ausbrüche), Frankreich (47 Ausbrüche), Deutschland (11 Ausbrüche), Niederlande (4 Ausbrüche), Belgien (1 Ausbruch), Italien (20 Ausbrüche), Irland (2 Ausbrüche), Dänemark (1 Ausbruch), Norwegen (1 Ausbruch), Kroatien (1 Ausbruch) und Moldawien (1 Ausbruch) meldeten 11 Länder HPAI-Ausbrüche im Berichtszeitraum (siehe Tabelle HPAI-Ausbrüche).

Im November liegt der Schwerpunkt des Seuchengeschehens bei Geflügel weiterhin in den Küstengebieten im Norden und Westen Europas. Vermehrt sind jedoch auch Geflügelhaltungen im Süden und Osten Europas betroffen, wo es teilweise zu Clusterbildungen kommt (siehe Abbildung HPAI-Karte).

Mit einer Entfernung von 42 km trat der HPAI-Ausbruch bei Geflügel in Deutschland mit der geringsten Distanz zur österreichischen Staatsgrenze auf (siehe Abbildung HPAI-Distanz).

Nicht-Geflügel

Die Anzahl der HPAI-Meldungen bei Nicht-Geflügel ist im November in Europa mit 262 Ausbrüchen im Vergleich zum Vormonat (227 Ausbrüche) gestiegen. Die im Beobachtungszeitraum festgestellten Ausbrüche bei Nicht-Geflügel sind weiterhin mehrheitlich in Küstengebieten im Norden und Westen Europas lokalisiert, treten jedoch auch wieder vereinzelt in südlichen und östlichen Regionen Europas auf (siehe Abbildung HPAI-Karte). Die Zahl der betroffenen Länder steigt mit 19 im Vergleich zum Vormonat (13 Länder). Wie im Vormonat meldeten weiterhin die Niederlande (48 Ausbrüche), Frankreich (35 Ausbrüche), Spanien (8 Ausbrüche), Belgien (29 Ausbrüche), Deutschland (76 Ausbrüche), Italien (24 Ausbrüche), Dänemark (9 Ausbrüche), Island (7 Ausbrüche), Irland (3 Ausbrüche), Norwegen (5 Ausbrüche), Schweden (2 Ausbrüche), Kroatien (1 Ausbruch) und Slowenien (2 Ausbrüche) positive Nachweise von HPAI A(H5N*) bei Nicht-Geflügel. Portugal (1 Ausbruch), Rumänien (4 Ausbrüche), Schweiz (3 Ausbrüche), Serbien (3 Ausbrüche), Moldawien (1 Ausbruch) und Österreich (1 Ausbruch) meldeten im November HPAI (H5N*)-Nachweise, nachdem im Vormonat aus diesen Ländern keine Meldungen in das ADIS erfolgten (siehe Tabelle HPAI-Ausbrüche).

Naheliegende Ausbrüche von HPAI A(H5N1) bei Nicht-Geflügel traten im November in Slowenien in 15 km Entfernung zur österreichischen Staatsgrenze auf (siehe Abbildung HPAI-Distanz).
Tabelle HPAI-Ausbrüche: Anzahl der im ADIS gemeldeten HPAI-Ausbrüche für Geflügel (GE), Nicht-Geflügel (NG) im Zeitraum von 01.09.2022 bis 30.11.2022 (Stichtag: 05.12.2022).
September
Oktober
November
GE NG GE NG GE NG
Frankreich 12 60 27 49 47 35
Niederlande 11 69 15 53 4 48
Deutschland 13 9 22 31 11 76
Belgien 3 26 4 29 1 29
Spanien 2 27 0 37 0 8
Ungarn 0 0 0 0 66 0
Italien 1 1 6 10 20 24
Irland 0 26 0 3 2 3
Dänemark 0 4 0 5 1 9
Island 0 1 0 4 0 7
Norwegen 0 3 1 2 1 5
Portugal 2 3 0 0 0 1
Rumänien 0 0 0 0 0 4
Schweden 0 0 0 2 0 2
Kroatien 0 0 0 1 1 1
Schweiz 0 0 0 0 0 3
Serbien 0 0 0 0 0 3
Slowenien 0 0 0 1 0 2
Finnland 0 2 0 0 0 0
Bulgarien 0 0 1 0 0 0
Moldawien 0 0 0 0 1 0
Nordmazedonien 0 0 0 0 0 1
Österreich 0 0 0 0 0 1
Polen 1 0 0 0 0 0
GESAMT 45 231 76 227 155 262
Europakarte zu HPAI-Fällen wie in "Situation in Europa" beschrieben.
Abbildung HPAI-Karte: Karte der im ADIS gemeldeten HPAI-Ausbrüche für Geflügel, Nicht-Geflügel im Zeitraum von 01.09.2022 bis 30.11.2022 (Stichtag: 05.12.2022).
Verlaufsgrafik zu HPAI-Fällen in Europa: Im Zuge des Frühjahrzuges der Wildvögel im April und Mai 2021 wurden vermehrt Fälle bei Wildvögeln festgestellt. Auch in den Sommermonaten wurde durchgehend eine geringe Fallzahl von HPAI bei Nicht-Geflügel eingemeldet. Mit Beginn des Herbstzuges ab November 2021 kam es zu einem drastischen Anstieg der Fälle bei Wildvögeln mit steigenden Fallzahlen auch beim Hausgeflügel. Im Januar 2022 kam es zu einem erneuten starken Anstieg der Fälle, wobei hauptsächlich Wildvögel betroffen waren. Ab Februar sind die Fallzahlen wieder rückläufig, im März folgte ein starker Anstieg der Fallzahlen bei Geflügel durch zwei Cluster im Westen Frankreichs. Mit Beginn der Sommermonate 2022 sinken die Ausbruchszahlen in Europa stark. Das Seuchengeschehen kommt jedoch nicht ganz zum Erliegen und Ende Juni steigt die Zahl der gemeldeten Ausbrüche wieder leicht.
Abbildung HPAI-Verlauf: Zeitlicher Verlauf der im ADIS gemeldeten HPAI-Ausbrüche für Geflügel, Nicht-Geflügel im Zeitraum von 01.12.2021 bis 30.11.2022 (Stichtag: 05.12.2022).
Verlaufsgrafik zur Entfernung der HPAI-Fälle zur Staatsgrenze: Im Frühjahr 2021 traten Fälle von HPAI in unmittelbarer Nähe zur österreichischen Staatsgrenze und auch in Österreich auf. In den Sommermonaten betrug die Distanz der HPAI-Fälle zur österreichischen Staatsgrenze ca. 500 km bis 1200 km. Im Herbst 2021 wurden Fälle von HPAI erneut dichter an österreichischem Staatsgebiet gemeldet und seit November treten Fälle von HPAI wieder bei Nicht-Geflügel in Österreich auf. Seit den letzten gemeldeten Ausbrüchen in Österreich im Mai 2022 steigt die Distanz der nächstgelegenen Ausbrüche zur Staatsgrenze auf ca. 200 km.  Detailbeschreibung im Kapitel "Situation in Europa".
Abbildung HPAI-Distanz: Distanz der im ADIS gemeldeten HPAI-Ausbrüche zur österreichischen Staatsgrenze im Zeitraum von 01.12.2021 bis 30.11.2022 (Stichtag: 05.12.2022).

Folgen für Österreich

Die HPAI-Saison 2022/2023 begann mit 1. Oktober. Die Risikogebiete blieben erstmals auch in den Sommermonaten der vergangenen HPAI-Saison 2021/2022 bestehen. Maßnahmen zur Erhöhung der Biosicherheit sind in diesen Gebieten weiterhin verpflichtend umzusetzen. Hierdurch wird dem anhaltenden Risiko einer Übertragung durch HPAIV-positives Nicht-Geflügel auf landwirtschaftliche Geflügelbestände Rechnung getragen und der Aufforderung der EU an die Mitgliedstaaten, die Biosicherheitsmaßnahmen in Geflügelbetrieben zu erhöhen, entsprochen.

Die Geflügelpest-Verordnung in der aktuellen Fassung, sowie die Liste der Gebiete mit erhöhtem Geflügelpest-Risiko (siehe Anlage 1) finden Sie hier. Eine Karte mit den Risikogebieten finden Sie hier.

In Geflügelbeständen, bei Zoohaltungen und Hobbyhaltungen sollten auch außerhalb der Risikogebiete Biosicherheits- und Hygienemaßnahmen weiterhin mit äußerster Sorgfalt umgesetzt werden. Jeglicher direkte oder indirekte Kontakt zu Wildvögeln stellt ein potentielles Risiko einer Übertragung dar und sollte konsequent verhindert werden. Mit der “AI-Risikoampel” oder dem Online-Fragebogen “Biocheck” stehen kostenlose und anonyme Möglichkeiten zur Überprüfung des Status der Biosicherheit zur Verfügung. Laut EFSA, ECDC und EURL sind im Zeitraum vom 16. März bis 10. Juni 2022 86 % der Ausbrüche bei Nutzgeflügel in Europa auf Übertragungen zwischen Betrieben zurückzuführen. Neben der Gefahr durch Wildvögel gilt es daher geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um im Falle eines Eintrages in Geflügelbetriebe Sekundarausbrüche durch Betriebskontakte zu verhindern.

Beispiele für Informationsmaterial finden Sie für private Geflügelhaltungen hier und für Geflügelbetriebe hier.

Tot aufgefundene Wildwasservögel und Greifvögel müssen unmittelbar der Bezirksverwaltungsbehörde gemeldet und untersucht werden, damit Viruseinträge frühzeitig erkannt und dementsprechende Maßnahmen getroffen werden können.

Jede Geflügelhaltung ist der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde zu melden.

Mit dem Durchführungsbeschluss (EU) 2021/641 der Kommission vom 16. April 2021, betreffend Sofortmaßnahmen im Zusammenhang mit Ausbrüchen der hochpathogenen aviären Influenza in bestimmten Mitgliedstaaten (zuletzt geändert durch Durchführungsbeschluss (EU) 2022/1200) werden die Schutz- und Überwachungszonen auf Unionsebene ausgewiesen. Diese sind nach dem Ausbruch der hochpathogenen aviären Influenza bei Geflügel oder in Gefangenschaft gehaltenen Vögeln gemäß Artikel 21 der Delegierten Verordnung (EU) 2020/687 einzurichten.

Kommentar

Entsprechend der Erfahrungen aus den vergangenen Jahren ist in den kommenden Wochen mit einem deutlichen Anstieg der Ausbruchszahlen zu rechnen. Neben den heimischen Wildvögeln, die weiterhin als Erregerreservoir dienen können, ist mit dem anhaltenden Herbstzug der Zugvögel und einsetzenden Kälteperioden eine weitere Eintragung von HPAIV nach Österreich und eine Steigerung des Infektionsdrucks zu erwarten.

Neben Vögeln erfolgten in den vergangenen Monaten vereinzelte Meldungen von HPAI A(H5N*)-Infektionen bei Säugetieren. Betroffen waren in Europa wildlebende Tierarten wie Fuchs, Seehund, Marder, Fischotter, Dachs, Luchs und Schweinswal. Nachweise von HPAIV erfolgten auch bei Hausschweinen.

Mit Schwerpunkt im asiatisch-pazifischen Raum treten weltweit sporadisch Infektionscluster beim Menschen nach dem Kontakt zu AI-infiziertem Geflügel oder kontaminierter Umgebung auf. Eine fortgesetzte Übertragung der AI von Mensch-zu-Mensch wurde weltweit bisher nicht beobachtet. In Europa erfolgten 2022 Nachweise von AI bei Menschen in England und Spanien. Die betroffenen Personen zeigten keine Symptome und es handelte sich um Infektionen mit dem derzeit in Europa zirkulierenden Subtyp HPAIV A(H5N1). Dieser ist nach Einschätzung des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) schlecht an den Menschen angepasst. Personen mit direktem oder indirektem Kontakt zu potentiell mit Aviärer Influenza infiziertem Hausgeflügel oder Wildvögeln sollten dennoch hohen Wert auf eine entsprechende Schutzausrüstung und Hygienemaßnahmen legen.

Quellen

ADIS, EFSA

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Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist gering und die Situation unauffällig.

Tollwut

Im Berichtzeitraum (Stichtag: 05.12.2022) wurden in Europa 23 RABIES-Ausbrüche (Vormonat 35 Ausbrüche) verzeichnet. Ungarn meldete zwei Fälle bei Füchsen und einen tollwütigen Hund im Nordosten des Landes an der Grenze zu Rumänien und der Ukraine. In Rumänien und der Ukraine tritt die silvatische Tollwut endemisch auf. Mit diesen Meldungen bestätigt sich, dass der im September 2022 von Ungarn gemeldete tollwütige Fuchs kein Einzelfall war und zukünftig mit weiteren Fällen bei Haus- und Wildtieren zu rechnen ist. Die Ausbruchsmeldung vom September 2022 war die erste Tollwut-Meldung aus Ungarn seit 2017. Im betroffenen Gebiet in Ungarn wird seit Jahren geimpft. Ungarn hatte im Dezember 2021 bei der Welttiergesundheitsorganisation eine Selbstdeklaration zur Tollwut-Freiheit eingereicht (WOAH).

Polen meldete einen tollwütigen Fuchs im bereits bekannten Infektionsgebiet, Rumänien meldete insgesamt zehn Tollwutfälle (vier Rinder, vier Hunde und zwei Füchse). In Moldawien war ein Hund betroffen und in der Türkei sieben Rinder und ein Hund (für einen Überblick über die letzten drei Monate siehe Tabelle RABIES-Ausbrüche).

Tabelle RABIES-Ausbrüche: Anzahl der im ADIS gemeldeten RABIES-Ausbrüche im Zeitraum von 01.09.2022 bis 30.11.2022 (Stichtag: 05.12.2022).
Sep Okt Nov
Türkei 33 27 8
Rumänien 1 5 10
Moldawien 3 2 1
Ungarn 1 0 3
Frankreich 0 1 0
Polen 0 0 1
Slowakei 1 0 0
GESAMT 39 35 23

Kommentar

Eines der größten Risiken der Wiedereinschleppung von Tollwut in eine tollwutfreie Population ist der Transport von nicht geimpften Tieren aus Ländern mit endemischer Tollwut. Die Überwachungsmaßnahmen sollten darauf abzielen, die illegale Einfuhr von tollwütigen oder nicht geimpften Welpen zu bekämpfen.

Informationen zu den kriegsbedingt erleichterten Reiseverkehrsregelungen für Flüchtlinge aus der Ukraine in Begleitung von Heimtieren finden Sie hier.

Österreich wurde 2008 für frei von terrestrischer Tollwut erklärt. Der letzte Ausbruch mit einem Feldvirus wurde 2002 detektiert. Weitere Informationen über Tollwut finden Sie hier.

Quellen

ADIS, KVG, WAHIS
Icon Rind Icon Schaf Icon Ziege Icon Wild Icon Kamelid Icon Info

Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist gering und die Situation unauffällig.

Blauzungenkrankheit

Im Berichtszeitraum (Stichtag: 05.12.2022) erfolgten in Europa keine Meldungen von BT-Ausbrüchen in das ADIS. Im Vormonat Oktober meldete Portugal einen BT-Ausbruch und Spanien 3 BT-Ausbrüche bei Schafen (BTV Serotyp 4) in das ADIS. Zu beachten ist hierbei, dass eine Meldung eines BT-Ausbruchs in das ADIS nur erfolgt, sofern es sich um einen Primär- oder Sekundärausbruch in einem seuchenfreien Mitgliedsstaat, einer seuchenfreien Zone oder einem seuchenfreien Kompartiment handelt. Primärausbrüche müssen in diesem Fall innerhalb von 24 Stunden gemeldet werden und Sekundärausbrüche spätestens am ersten Arbeitstag der Woche für die Vorwoche. BT-Ausbrüche in NICHT-seuchenfreien Gebieten werden von den Mitgliedsstaaten hingegen in einem jährlichen Bericht an die Kommission und die übrigen Mitgliedsstatten gemeldet und sind somit zum Stichtag der Datenabfrage im ADIS nicht dargestellt. An Österreich grenzende Gebiete mit einem nicht-seuchenfreien Status befinden sich in Italien und der Schweiz. Weitere Informationen der EU, einen Rückblick auf die Zonen mit dem entsprechenden Seuchenstatus und die zirkulierenden Serotypen als Karte und Tabelle finden Sie hier.

In den Jahren 2008 und 2009 traten die ersten BT-Ausbrüche (Serotyp 8) in Österreich auf. Im Zuge eines Seuchenzuges in Südosteuropa wurde 2015 und 2016 auch BTV Serotyp 4 in Österreich nachgewiesen. Seit 2017 wurde bundesweit kein weiterer BT-Ausbruch mehr festgestellt und 2018 wurden sämtliche BTV-4 Restriktionszonen aufgehoben. Aufgrund der Jahreszeit wird das Risiko für Österreich trotz der oben erwähnten Einschränkungen als gering eingestuft. Weitere Informationen über die Blauzungenkrankheit finden Sie hier. Informationen der EU zu den Bekämpfungsmaßnahmen im Rahmen des neuen Tierseuchenrechts finden Sie hier.

Tabelle BT-Ausbrüche: Anzahl der im ADIS gemeldeten BT-Ausbrüche im Zeitraum von 01.09.2022 bis 30.11.2022 (Stichtag: 05.12.2022).
Sep Okt Nov
Spanien 0 3 0
Portugal 1 1 0
GESAMT 1 4 0
Icon Rind Icon Schaf Icon Ziege Icon Pferd Icon Huhn Icon Vogel Icon Info

Die Tierseuche/Tierkrankheit tritt in Österreich auf. Spezifische Kontroll- und Bekämpfungsmaßnahmen werden getroffen.

West Nil Fieber

Im Berichtszeitraum (Stichtag: 05.12.2022) wurden mit 20 Ausbrüchen deutlich weniger WNF-Ausbrüche in das ADIS eingemeldet als im Vormonat Oktober (58 Ausbrüche, siehe Tabelle WNF-Ausbrüche).

Im Berichtszeitraum erfolgten 7 Meldungen (19 im Vormonat) von WNF-Ausbrüchen bei Pferden. Betroffen waren im November Pferde in Italien (4 Ausbrüche), Deutschland (1 Ausbruch), Frankreich (1 Ausbruch) und Griechenland (1 Ausbruch).

Bei Vögeln erfolgten im November 13 Meldungen von WNF-Ausbrüchen (39 im Vormonat). Italien meldete 10 Ausbrüche, Deutschland und Spanien meldeten jeweils 1 Ausbruch. Österreich meldete im November ebenfalls 1 Ausbruch von WNF, nachdem in Wien bei einer Aaskrähe das WNV Lineage 2 nachgewiesen wurde.

Bei WNF handelt es sich um eine Zoonose, die durch den Stich infizierter Gelsen übertragen wird. Der saisonale Anstieg der WNF-Ausbrüche in den Sommermonaten ist eine Folge der Zunahme von Stechmücken. Das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) geht von einer Übertragungssaison von Juni bis November aus. Mit dem Gelsen-Monitoring der AGES werden an definierten Standorten in Österreich Stechmücken gesammelt, klassifiziert und auf das WNV untersucht. Seit dem ersten Nachweis einer WNV-Infektion in Österreich bei Greifvögeln 2008 wird bei Wildvögeln ein Überwachungsprogramm durchgeführt. Ebenfalls seit 2008 untersucht die AGES bei entsprechenden pathomorphologischen Hinweisen auch andere Tierarten auf WNV. Nachweise bei Pferden erfolgten erstmals 2016, wobei Pferde ebenso wie Menschen für das Virus Endwirte darstellen, von ihnen geht keine weitere Infektionsgefahr aus. Ein serologisches Überwachungsprogramm bei Pferden wurde 2011 gestartet. Für Pferde stehen mehrere zugelassene Impfstoffe gegen WNV zur Verfügung. Weitere Informationen zur Vorbeugung einer Infektion finden Sie auf der Homepage der AGES. Einen wöchentlichen Überblick des ECDC über die gemeldeten WNF-Ausbrüche bei Pferden, Vögeln und Fälle/Infektionen beim Menschen finden Sie hier.
Tabelle WNF-Ausbrüche: Anzahl der im ADIS gemeldeten WNF-Ausbrüche für Vogel (VO), Equid (EQ) im Zeitraum von 01.09.2022 bis 30.11.2022 (Stichtag: 05.12.2022).
September
Oktober
November
VO EQ VO EQ VO EQ
Italien 54 12 33 5 10 4
Deutschland 28 11 2 2 1 1
Spanien 3 3 4 2 1 0
Griechenland 0 3 0 4 0 1
Kroatien 0 7 0 0 0 0
Frankreich 0 1 0 3 0 1
Österreich 0 1 0 0 1 0
Portugal 0 0 0 2 0 0
Ungarn 1 0 0 1 0 0
GESAMT 86 38 39 19 13 7
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Tierseuchenradar



Aktualisiert: 08.09.2023

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