Hundszahngras
Cynodon dactylon
Steckbrief
Das Hundszahngras ist an sehr warme Bedingungen angepasst. Bei uns wird die Art als Ungras in den Äckern bisher als unbedeutend und konkurrenzschwach eingestuft. Doch der Klimawandel könnte das ändern.
Aussehen
Das Hundszahngras gehört zur Familie der Poaceae (Süßgräser) und ist ein Fingergras. Es erreicht Wuchshöhen von 20 bis 40 cm. Die Blätter sind kurz, starr und graugrün (mit Haarbüscheln). Die 3 bis 7 Blütenstandäste gehen quirlartig von einer Stelle aus. Im Gegensatz zu den Fingerhirsen (Digitaria-Arten), die auch in landwirtschaftlichen Kulturen vorkommen. Die Art ist ausdauernd und bildet mit ober- und unterirdischen Ausläufern dichte, teppichartige Bestände. Die Samenproduktion und die Keimrate sind gering. Die Vermehrung geschieht in erster Linie vegetativ.
Verbreitung
Das Hundszahngras kommt vor allem in der Steiermark (Südoststeiermark), im Nordburgenland und im östlichen Niederösterreich vor und teilweise entlang der Donau. In den westlichen Bundesländern gibt es nur vereinzelte Vorkommen. Das Hundszahngras ist sehr trockenheitstolerant und besiedelt vorwiegend trockene Ruderalstellen, Wegränder, Bahndämme und Pflasterritzen. In den Äckern kommt die Art in Sommerungen vor, wie Mais, Ölkürbis oder Sonnenblume, vor allem in den östlichen Tieflandlagen.
Wirtschaftliche Bedeutung
Das Hundszahngras wird in der Landwirtschaft im Wesentlichen als ein „Randproblem“ wahrgenommen, denn häufig wächst die lichtbedürftige Pflanze vom Feldrand her einige Meter in die Kulturen hinein. Ein starker Besatz im Inneren des Feldes ist eher selten zu beobachten, wenn dann handelt es sich zumeist um lückige Kulturpflanzenbestände. Die Bedeutung für die Landwirtschaft wird deshalb in Österreich auch aufgrund des niederlegenden Wuchses als gering eingestuft. Bei hohen Temperaturen zeigt das Hundszahngras jedoch ein sehr starkes Wachstum. Insbesondere durch die zu erwartende Temperaturerhöhung im Rahmen des Klimawandels wird die Art daher stark begünstigt und eine expansive bzw. invasive Ausbreitungsdynamik ist nicht auszuschließen. Weltweit gesehen ist das Hundszahngras ein gefürchtetes Ungras vor allem in subtropischen und tropischen Regionen.
Vorbeugung und Bekämpfung
- Manuelle Entfernung initialer Bestände
- Bodenbearbeitung, wodurch die vegetativen Vermehrungsorgane an die Bodenoberfläche befördert werden und entweder vertrocknen oder erfrieren
- Auswahl und Einsatz wirksamer Herbizide in den Kulturen (siehe Verzeichnis der in Österreich zugelassenen Pflanzenschutzmittel)
Aktualisiert: 31.10.2023