Acidovorax-Bakterienblattfleckenkrankheit des Feldsalats

Acidovorax valerianellae

Steckbrief

Seit einigen Jahren treten an Feldsalat häufig kleine, schwarze Blattflecken auf. Die Ursache dafür ist das Bakterium Acidovorax valerinellae. Durch einen Befall sterben die Pflanzen zwar nicht ab, aber die Qualität ist erheblich beeinträchtigt.

Schadsymptome

Auf den Blättern sind zunächst punktförmige, dunkelgrüne, fett glänzende Flecken zu sehen, die später von einem gelblichen Hof umgeben sind. Die Flecken färben sich im weiteren Verlauf schwarz, werden bis zu 4 bis 5 mm groß, sind rundlich bis unregelmäßig und zerreißen schließlich. An den Rändern sind die Flecken scharf zum gesunden Gewebe abgegrenzt. Blätter jeden Alters sind anfällig. Die Flecken können am gesamten Blatt und an den Blatträndern auftreten. Bei starkem Befall vergilben die Blätter und sterben ab. An Befallsstellen können sekundär auch andere Bakterien sowie Grauschimmel Fäulnis verursachen.

Wirtspflanzen

Als einzige Wirtspflanze ist derzeit Feldsalat (Valerianella locusta) bekannt.

Im Jahr 2001 erfolgte eine Prüfung auf Anfälligkeit der vorhandenen Feldsalatsorten, wobei alle Sorten gleich anfällig gegenüber Acidovorax valerianellae waren. Nur zwei Wildformen wurden nicht durch das Bakterium infiziert. 

Verbreitung

Wahrscheinlich weltweit, überall wo Feldsalat kultiviert wird. Häufig kommen Meldungen über einem Befall an Feldsalat aus Frankreich, Deutschland und Österreich.

Ausbreitung und Übertragung

Längere Blattnässeperioden, z. B. nach anhaltenden Regenfällen oder Bewässerungsmaßnahmen, fördern Infektionen und die Befallsausbreitung. Im Freiland muss daher im Frühjahr und Herbst bei feuchtwarmen Bedingungen mit einem Auftreten der Krankheit gerechnet werden. In Verpackungen kann sich das Bakterium an der fertigen Verkaufsware weiter entwickeln. Die Bakterien können im Boden überdauern. Des Weiteren ist eine Übertragung mit dem Saatgut möglich.

Wirtschaftliche Bedeutung

Stärker befallene Pflanzen sind für die Vermarktung nicht mehr geeignet. Bei geringem Befall an den äußeren Blättern können diese durch einen vermehrten Putzaufwand noch vermarktet werden. Werden Befallsstellen übersehen, kann es in Folge zu größeren Schäden beim Transport und bei der Lagerung, auch durch bakteriellen Sekundärbefall, kommen.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Verwendung von gesundem Saatgut
  • Längere Blattnässeperioden nach Möglichkeit vermeiden
  • Auf Flächen, auf denen die Krankheit aufgetreten ist, Feldsalat erst nach mindestens zwei Jahren wieder kultivieren. Je öfter Feldsalat auf sich selbst folgt (auch innerhalb eines Jahres), desto stärker kann sich die Krankheit auf Folgebeständen ausbreiten

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Aktualisiert: 03.11.2021