Erdnuss

Steckbrief

Hülsenfrucht im Fokus – Erdnuss? Sie haben richtig gelesen! Obwohl sie die „Nuss“ im Namen hat, zählt die Erdnuss (Arachis hypogaea) zu den Hülsenfrüchten. Ursprünglich stammt sie aus den Anden in Südamerika und wird heute in großen Mengen in China, Indien und Nigeria angebaut. Bei uns ist sie spätestens im Dezember in aller Munde.

Verwendung

Besonders viele Ballaststoffe und ein hoher Eiweißgehalt zeichnen die Erdnuss aus, außerdem ist sie reich an Vitamin B3 und Folsäure. Sie ist vielseitig nutzbar: In Österreich kommt sie vor allem in Form verschiedener Knabbereien oder als Speiseöl zum Einsatz. Die aus den USA stammende Erdnussbutter wird bei uns ebenfalls immer beliebter.

Vor allem in Afrika und anderen subtropischen Ländern gilt sie hingegen als Grundnahrungsmittel. Dort wird sie vielfältig zubereitet: direkt geröstet, frisch verzehrt oder als Erdnussmehl gemischt mit Weizen- oder Maniokmehl zu verschiedenen Speisen verarbeitet.

Botanik

Betrachtet man die Erdnuss genauer, ist die Herkunft als Hülsenfrucht nicht mehr von der Hand zu weisen. Die krautige Pflanze wächst mit einem ausgeprägten Pfahlwurzelsystem meist aufrecht 20 bis 50 cm hoch. Sie ist an der Basis stark verzweigt. Diese Seitentriebe können aufrecht, halbaufrecht oder kriechend sein. Die Stängel sind wechselständig beblättert.

Die klassischen Schmetterlingsblüten stehen einzeln oder zu mehreren in den Blattachseln. Sie sind mittelgroß und leuchtend gelb gefärbt. Die Erdnuss ist eine tagneutrale bis kurztagbeeinflusste Pflanze, das heißt sie beginnt zu blühen, wenn die Tage kürzer werden. Ihre Blüten öffnen sich morgens und verblühen, nach erfolgter Selbstbefruchtung, meist schon nach wenigen Stunden. Fremdbefruchtung durch Insekten kommt eher selten vor. Die Blühdauer einer Pflanze kann insgesamt ein bis zwei Monate betragen. Es bilden jedoch lediglich bis zu 20 % der 600 bis 1000 Blüten je Pflanze Früchte aus.

Landwirtschaftliche Aspekte

Die Erdnusspflanze stellt hohe Ansprüche an die Temperatur ihres Standortes. Für die Keimung benötigt sie 30 bis 34 °C, für ihre weitere Entwicklung 25 bis 30 °C. Liegen die Temperaturen jedoch über 35 °C treten Störungen in der Blütenbildung auf. Passende Klimabedingungen, um zu gedeihen findet die Erdnuss durch den Klimawandel mittlerweile auch in Österreich – zum Beispiel im Weinviertel.

Ihre Ansprüche an die Wasserversorgung sind gering. Bei guter Niederschlagsverteilung und frühreifen Sorten reichen in der Vegetation 300 bis 500 mm aus. Auch die Ansprüche an den Boden sind nicht sonderlich hoch. Selbst schwere Böden sind für den Anbau geeignet, wenn sie keine Staunässe aufweisen und die Fruchtstiele in den Boden eindringen können. Durch die lange Blütezeit kommt es zu einer ungleichmäßigen Abreifung, was die Ernte erschwert.

Aktualisiert: 08.11.2024