Usutu-Virus
Usutu-Virus
Steckbrief
Das Usutu-Virus (USUV) wurde 2001 in Österreich bekannt, weil es ein „Amselsterben“ auslöste. Das Virus wird durch Stechmücken übertragen. Infektionen des Menschen sind selten und verlaufen meist unbemerkt.
Vorkommen
Das Usutu-Virus trat erstmals im Jahr 1959 in Südafrika auf und wurde nach einem Fluss in Swaziland benannt. In Europa wurde es erstmals 2001 im Rahmen eines Vogelsterbens in Österreich nachgewiesen. Seither wurde es in mehreren Ländern Europas nachgewiesen.
Erregerreservoir
Wildvögel sind Hauptwirte, die das Usutu-Virus auch weitertragen und verbreiten können
Infektionsweg
Das Usutu-Virus wird von Stechmücken übertragen
Symptomatik
Eine Infektion des Menschen mit dem Usutu-Virus verläuft meist ohne Krankheitszeichen. Vereinzelt kommt es zu milden Symptomen wie Fieber und Hautausschlag
Therapie
Es gibt keine spezifische Therapie für Infektionen mit dem Usutu-Virus
Vorbeugung
Mückenstiche so gut es geht vermeiden
Situation in Österreich
Das Usutu-Virus wurde in Europa erstmals im Jahr 2001 im Rahmen eines Vogelsterbens in Österreich nachgewiesen. Betroffen waren hauptsächlich Amseln und Bartkäuze. Die ersten Usutu Virus- Infektionen beim Menschen in Europa wurden ebenfalls aus Österreich berichtet, und zwar bereits 2003, unter anderem bei einem jungen Mann mit Ausschlag aus dem Großraum Wien. Seit 2016 treten Usutu Virus- Infektionen bei Vögeln wieder vermehrt in Österreich auf. Laut einer am 12. Okt. 2017 in der Fachzeitschrift EUROSURVEILLANCE veröffentlichten Arbeit wurde das Usutu-Virus im Jahr 2017 erstmals in Österreich auch bei sechs Blutspendern aus dem Raum Wien/Niederösterreich/Burgenland nachgewiesen. Bei keinem der österreichischen Blutspender zeigten sich vor oder nach der Blutspende klinische Symptome. Diese österreichischen Fälle und Beobachtungen in Europa lassen darauf schließen, dass sich das Usutu-Virus zunehmend ausbreitet. Infektionen des Menschen durch Usutu-Virus sind derzeit nicht meldepflichtig.
Fachinformation
Das Usutu-Virus (USUV) ist ein Flavivirus und gehört zu dem Antigenkomplex des Japan-Enzephalitis Virus. Das Usutu-Virus trat erstmals im Jahr 1959 in Südafrika auf und wurde nach einem Fluss in Swaziland benannt. Das Virus wird von Stechmücken übertragen. Als Hauptwirte, die das Virus auch weitertragen und verbreiten können, gelten Wildvögel. Von Infektionen des Menschen geht diesbezüglich keine Verbreitungsgefahr aus.
Das Usutu-Virus wurde in Europa erstmals im Jahr 2001 im Rahmen eines Vogelsterbens in Österreich nachgewiesen. Betroffen waren hauptsächlich Amseln und Bartkäuze. Über eine Infektion bei Menschen wurde ursprünglich nur in zwei Fällen in Afrika im Jahr 1981 und 2004 berichtet. Die ersten Usutu Virus- Infektionen bei Menschen in Europa wurden aus Österreich berichtet, und zwar bereits 2003, unter anderem bei einem jungen Mann mit Ausschlag aus dem Großraum Wien. 2009 wurde in Italien bei zwei schwerkranken, immunsupprimierten Personen USUV nachgewiesen. Seit 2016 traten Usutu Virus- Infektionen bei Vögeln wieder vermehrt in Österreich auf.
Übertragung
Die Übertragung erfolgt durch Mückenstiche. Andere Übertragungswege konnten bislang noch nicht gesichert werden. Auch eine Übertragung durch Blut oder Organspenden ist bis jetzt noch nicht dokumentiert worden.
Symptome
Eine Infektion des Menschen durch das Usutu-Virus verläuft meist ohne Krankheitszeichen, daher bleibt sie meistens unentdeckt. Vereinzelt findet sich eine milde Symptomatik wie z. B. Fieber und Hautausschlag. Das Usutu-Virus kann jedoch bei Menschen, die immunsupprimiert sind, zu ernsten neurologischen Erkrankungen führen., da keine Krankheitszeichen auftreten (asymptomatischer Verlauf).
Therapie, Prävention
Eine spezifische Therapie für Infektionen mit dem Usutu-Virus gibt es derzeit nicht. Die symptomatische Therapie richtet sich gegen allfällig auftretende Symptome.
Als Präventivmaßnahme gilt es in Regionen, in denen USUV endemisch ist – in Österreich sind dies die Bundesländer Wien, Niederösterreich, Burgenland und Teile der Steiermark – Mückenstiche so weit wie möglich zu vermeiden.
Diagnostik
Die labormedizinische Diagnose erfolgt durch den Nachweis von Erreger-Nukleinsäure in Blut- oder Serumproben der Patient:innen. Für den serologischen Nachweis von Usutu-Virus im menschlichen Blut stehen keine kommerziellen Antikörpersuchtests zur Verfügung. Stattdessen werden Antikörpersuchtests für das West-Nil Virus verwendet. In weiterer Folge wird dann ein so genannter Neutralisations-Test durchgeführt, um die genaue Infektionsursache abzuklären.
Kontakt
Institut für veterinärmedizinische Untersuchungen Mödling
- vetmed.moedling@ages.at
- +43 50 555-38112
-
2340 Mödling
Robert Koch-Gasse 17
Diagnostik beim Menschen
Nationale Referenzzentrale für Flavivirus-Infektionen beim Menschen
Zentrum für Virologie, Medizinische Universität Wien
Kinderspitalgasse 15, 1095 Wien
Tel.: 01 40160 65517
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Aktualisiert: 10.10.2023