Krim-Kongo-Fieber
Krim-Kongo-Fieber-Virus (CCHFV)
Steckbrief
Das Krim-Kongo-Fieber ist eine virale Erkrankung, die tödlich verlaufen kann. Die Viren werden hauptsächlich durch Hyalomma-Zecken übertragen. Hyalomma-Zecken sind ursprünglich in wärmeren Regionen Südosteuropas und Asiens beheimatet, seit einigen Jahren werden auch in Österreich erwachsene Exemplare gefunden.
Vorkommen
Das Krim-Kongo-Fieber kommt in Süd-Ost-Europa, im mittleren Osten sowie in vielen Ländern Asiens und Afrikas vor
Erregerreservoir
Als Wirtstiere können Zugvögel und Haus- und Wildtiere wie beispielsweise Kühe, Schafe, Kamele oder Ziegen fungieren
Infektionsweg
Die Übertragung auf Menschen erfolgt durch Zeckenstiche oder durch direkten Kontakt mit Blut oder Fleisch von infizierten Tieren und nach Kontakt mit Blut oder Gewebe infizierter Patient:innen. Auch nosokomiale Infektionen (Ansteckungen in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen) können bei mangelnder Hygiene zu Ausbrüchen führen
Inkubationszeit
Die Inkubationszeit variiert zwischen zwei und fünf Tagen bei einer Übertragung durch Zecken und fünf bis neun Tagen bei einer Übertragung im Krankenhaus (nosokomiale Infektion)
Symptomatik
Mehr als 80 % der Fälle verlaufen asymptomatisch. Die Infektion kann zu hohem Fieber, Schüttelfrost, starken Kopf-, Muskel- und Gelenksschmerzen, Erbrechen und Durchfall führen. Allgemeine Blutungen können lebensbedrohliche Komplikationen auslösen
Therapie
Die Therapie bekämpft ausschließlich die Symptome. Bei schweren Verläufen geht es in erster Linie um die Sicherung der Vitalfunktionen. Die Sterblichkeit liegt je nach Virus-Stamm und Versorgungslage zwischen zwei und 50 Prozent.
Vorbeugung
Ein Impfstoff steht derzeit nicht zur Verfügung. In betroffenen Gebieten sollten Tierkontakte vermieden und Zeckenstiche bestmöglich verhindert werden.
Situation in Österreich
Humane Erkrankungen mit Infektionsquelle in Österreich wurden bislang noch nie dokumentiert. 2018 wurde eine erwachsene Hylomma-Zecke in der Nähe von Melk gefunden. Zwar konnte ausgeschlossen werden, dass dieses Exemplar Krim-Kongo-Viren trägt, aber andere Krankheitserreger wurden gefunden.
Fachinformation
Über 30 Hyalomma-Arten wurden als Überträger identifiziert. Hyalomma-Zecken sind ursprünglich in wärmeren Regionen Südosteuropas und Asiens beheimatet und können sich zumeist in kälterem Klima nicht fertig entwickeln. Seit einigen Jahren werden allerdings auch in Österreich erwachsene Exemplare gefunden.
Zecken wechseln zwei Mal im Leben den Wirten. Als Larve und Nymphe nähren sie sich von einem Wirt, als adulte Tiere von einem anderen. Mit Fortschreiten der Klimaerwärmung wird es wahrscheinlicher, dass sich die über Zugvögel eingeschleppten Nymphen zu erwachsenen Tieren entwickeln. Außerdem können Hyalomma -Zecken auch mit privaten Autos bei touristischen Reisen eingeschleppt werden. Damit erhöht sich auch das Risiko für die Verbreitung neuer Erkrankungen, wie eben dem Krim-Kongo-Fieber.
Die Erkrankung ist meldepflichtig.
Gesundheitsministerium: Informationen für medizinisches Fachpersonal
Diagnostik
Der Virus-Nachweis erfolgt über PCR.
Gesundheitsministerium: Liste der nationalen Referenzzentren/-labors
Aktualisiert: 22.10.2024