Bovine Genitale Campylobakteriose

Campylobacter fetus subsp. venerealis

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Steckbrief

Die Bovine Genitale Campylobakteriose ist eine Krankheit der Rinder, bei der es zu Fruchtbarkeitsstörungen oder Aborten kommen kann.

Vorkommen

weltweit

Wirtstiere

Rinder

Infektionsweg

Stiere infizieren sich beim Deckakt und in Besamungsstationen durch kontaminierte Gerätschaften. Kühe werden beim Deckakt oder durch kontaminierten Samen infiziert.

Inkubationszeit

Aborte sind in allen Trächtigkeitsstadien möglich.

Symptomatik

Bei Kühen am häufigsten Umrindern und verlängerte Zwischenkalbezeiten, Aborte sind selten. Stiere zeigen meist keine klinischen Symptome.

Therapie

Eine antibiotische Behandlung garantiert keine Erregerfreiheit. Bei wertvollen Stieren kann der Erreger auch mit Inaktivat-Impfstoffen bekämpft werden.

Vorbeugung

Besamungsstiere werden bakteriologisch überwacht, um eine erneute Einschleppung des Erregers in heimische Bestände zu verhindern.

Situation in Österreich

Die Bovine Genitale Campylobakteriose ist in Österreich praktisch getilgt. Die Krankheit ist nach dem Deckseuchengesetz anzeigepflichtig.

Fachinformation

Der Erreger kommt weltweit bei Rindern vor. Das Reservoir ist die Präputialschleimhaut klinisch gesunder Stiere. Campylobacter fetus subsp. venerealis kann bei Rindern Fruchtbarkeitsstörungen mit ausbleibender Konzeption oder Implantation, frühen Embryonaltod oder Abortus auslösen.

Eine antibiotische Behandlung garantiert keine Erregerfreiheit. Bei wertvollen Stieren kann der Erreger auch mit Inaktivat-Impfstoffen bekämpft werden. Bei kontaminiertem Samen wird der Parasit weder durch Tieffrieren noch durch Antibiotikazusatz sicher abgetötet.

Diagnostik

Die Präputialflüssigkeit von Besamungsstieren wird kulturell-bakteriologisch untersucht. Wegen der Empfindlichkeit der Erreger sind die Proben innerhalb von 6 Stunden in einem speziellen Transportmedium in das Labor zu transportieren. Zusätzlich werden die Proben auch mikroskopisch und kulturell auf Trichomonaden untersucht.

Differentialdiagnostisch sind Campylobacter fetus subsp. fetus und andere Campylobacter-Spezies auszuschließen.

Die Erregeridentifizierung erfolgt mikroskopisch, aufgrund des Wachstumsverhaltens und der Antibiotikaempfindlichkeit sowie mittels biochemischer Methoden und PCR.

Kontakt

Institut für veterinärmedizinische Untersuchungen Mödling

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Aktualisiert: 14.10.2024