Beschälseuche der Pferde
Dourine; mal de coit; syphilis du cheval; el dourin; morbo coitale maligno; slapsiekte, sluchnaya bolyezni; covering disease
Steckbrief
Die Beschälseuche ist eine nur bei Pferden und anderen Equiden vorkommende Erkrankung. Sie wird durch eine Infektion mit Trypanosoma (T.) equiperdum, einem einzelligen Parasiten, hervorgerufen. Für den Menschen ist sie ungefährlich.
Vorkommen
Asien, Afrika, Russland, mittlerer Osten, Südamerika und Südosteuropa
Wirtstiere
Pferde, Maultiere und Esel
Infektionsweg
Die Beschälseuche ist eine klassische Deckseuche
Inkubationszeit
Die Inkubationszeit kann sehr stark variieren und schwankt zwischen einer Woche und mehreren Monaten
Symptomatik
Fieber, Entzündung und Schwellung der äußeren Geschlechtsorgane, schleimiger Ausfluss, Pigmentverlust in der Schleimhaut, starker Gewichtsverlust, Abmagerung, Lähmungen
Therapie
Eine Therapie ist derzeit nicht möglich
Vorbeugung
Es gibt keine Impfung
Situation in Österreich
Die Beschälseuche ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Österreich ist seit vielen Jahrzehnten (1952) frei von Beschälseuche.
Fachinformation
Die Beschälseuche wird durch eine Infektion mit Trypanosoma (T.) equiperdum, einem einzelligen Parasiten, hervorgerufen. Es handelt sich um eine klassische Deckseuche, wobei die Übertragung vom Hengst auf die Stute am häufigsten vorkommt. Eine Übertragung von der Stute auf den Hengst ist aber ebenfalls möglich. Eine Übertragung von Stuten auf Fohlen bei der Geburt (über Schleimhäute) ist eher selten.
Pferde, die an Beschälseuche erkrankt sind, dürfen nicht zum Belegen zugelassen werden. Stuten bleiben von der Nachzucht ausgeschlossen und müssen deshalb zur Kenntlichmachung an der linken Halsseite mit den Buchstaben B. K. versehen werden, Beschälhengste müssen kastriert werden.
Symptomatik
Man unterscheidet drei Stadien mit intermittierenden Fieber:
- Im ersten Stadium kommt es zu Entzündungen der äußeren Geschlechtsorgane mit Schwellungen, Rötungen, Pusteln, Bläschen, Geschwüren, Flecken durch Pigmentverlust in der Schleimhaut („Krötenflecke“) und schleimigem Ausfluss
- Im zweiten Stadium kommt es zu lokalen Schwellungen der Haut. Nach dem Abheilen entstehen unpigmentierte Flecken („Talerflecke“)
- Im Dritten Stadium kommt es zu Bewegungsstörungen (vor allem der hinteren Extremitäten), Nervenlähmungen, Gewichtsverlust, Abmagerung und Anämie
Die Beschälseuche ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Die Bekämpfung der Beschälseuche stützt sich auf die Verhinderung der Einschleppung und Verbreitung des Erregers.
Diagnostik
Nachweisverfahren:
- Pathomorphologische Untersuchungen
- Nachweis von Antikörpern mittels Komplementbindungsreaktion
Kontakt
Institut für veterinärmedizinische Untersuchungen Mödling
- vetmed.moedling@ages.at
- +43 50 555-38112
-
2340 Mödling
Robert Koch-Gasse 17
Aktualisiert: 10.10.2023