In Tirol ist es – wie in den anderen Bundesländern auch - in den vegangenen Monaten zum gehäuften Auftreten unterschiedlicher SARS-CoV-2 Virusvarianten gekommen. Im Februar wurden vermehrt Fälle von neuen Infektionen gemeldet, die durch die südafrikanische Virusvariante (B1.351 Variante) hervorgerufen wurden.
In Tirol blickt man aktuell besorgt auf die Entwicklung von sogenannten ‚Fluchtmutationen‘ und hier allen voran die B1.1.7-E484K Virusvariante. Diese Variante steht vor allem im Zusammenhang mit „Antikörper-Escape“, wodurch eine schlechtere Neutralisation der Viren durch Impfstoff-Antikörper beobachtet wurde. Die Kombination der ursprünglichen britischen Virusvariante B1.1.7 und der Zusatzmutation E484K zeigt eine erhöhte Infektiosität im Vergleich zur britische Variante B1.1.7. ohne E484K-Mutation.
Seit Auftreten der neuen Virusvarianten wurde in Tirol bei insgesamt 5.364 Personen eine SARS-CoV-2 Virusvariante bestätigt (Stand 29.03.2021). Davon entfielen 798 Fälle (14,9 %) auf die südafrikanische Variante (B1.351), 4.124 auf die britische Variante (76,9 %) ohne E484K-Mutation (B1.1.7) und 442 auf die britische Variante mit E484K-Mutation (B1.1.7-E484K; 8,2 %).
WILFRIED POSCH*, Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich
ELMAR RIZZOLI, Amt der Tiroler Landesregierung, Landes Einsatzleitung Corona, Innsbruck, Österreich
FRANZ ALLERBERGER, AGES