Dabei handelt es sich um eine periodisch durchgeführte Erhebung bei der österreichischen Bevölkerung mit jahresspezifischen Schwerpunkten zur Risikowahrnehmung. Schwerpunkt 2018 waren die Themen Lebensmittel, Lebensmittelsicherheit und Umweltverschmutzung. Basis ist eine repräsentative Online-Umfrage, die von 25. September bis 5. Oktober 2018 durchgeführt wurde. Der Ein-Jahresvergleich beruht auf den im Jahr 2017 erhobenen Daten zu gleichen Fragestellungen. Wie auch schon im Risikobarometer 2017 beunruhigen besonders die Themen soziale Ungleichheit, Klimawandel und Umweltverschmutzung. Zugenommen hat die Besorgnis bei sozialer Ungleichheit, Umweltverschmutzung, Klimawandel, Energieversorgung und Digitalisierung. Abgenommen hat die Besorgnis im Bereich Gentechnik, Datenschutz, Ernährungsqualität, Ernährungsversorgung und Lebensmittelsicherheit.
Beim Thema Umweltverschmutzung beunruhigen vor allem die Wirkung von Pflanzenschutzmitteln auf die Umwelt, Abfallmengen und der Umgang mit Abfall genauso wie das Thema Flächenversiegelung und Flächenverbrauch. Bis auf das Thema Bodenqualität kam es zu keiner Zunahme der Beunruhigung. Besonders besorgniserregend finden die ÖsterreicherInnen beim Thema Lebensmittel Antibiotikarückstände, die Täuschung durch unrichtige Informationen und hormonähnliche Stoffe. Ernährungsphysiologische Parameter wie Salz-, Fett- und Zuckergehalt beunruhigen hingegen viel weniger. Qualität, Frische und Sicherheit sind die wichtigsten Kriterien bei Lebensmitteln. Hoch ist in Österreich das Vertrauen in Gütesiegel und Kennzeichnungen auf Lebensmittelpackungen, wobei durch öffentliche Stellen vergebene und Bio-Gütesiegel das höchste Vertrauen genießen und Gütesiegel von Vereinen und NGOs das niedrigste.
Die Unterschiede in der Risikowahrnehmung zwischen Frauen und Männern wurden ebenso wieder bestätigt. Frauen sind bei allen Themen beunruhigter, signifikant bei sozialer Ungleichheit, Umweltverschmutzung, Digitalisierung aller Lebensbereiche, Epidemien und Tierseuchen, Ernährungsqualität und Ernährungsversorgung sowie Lebensmittelsicherheit. Besonders groß ist der geschlechtsspezifische Unterschied bei der Lebensmittelsicherheit und der Ernährungsqualität und Ernährungsversorgung. Klassische Medien wie Fernsehen, Tageszeitungen und Zeitschriften sind weiterhin die beliebtesten Informationsquellen für Risikothemen und liegen in der Beliebtheit weit vor sozialen Medien. Risikoberichte führen immer mehr dazu, dass die Bereitschaft, das Verhalten dauerhaft zu verändern, steigt. Am wenigsten besorgt sind die männlichen Youngsters und am meisten die Generation 65+. Das Lesen von Risikoberichten führt vorwiegend bei weiblichen Best-Agers und der Generation 65+ zu langfristigen Verhaltensänderungen. Die männlichen Youngsters ignorieren Risikoberichte am häufigsten.