Dabei handelt es sich um eine periodisch durchgeführte Erhebung in der österreichischen Bevölkerung mit jahresspezifischen Schwerpunkten zur Risikowahrnehmung. Seit 2021 wird diese ohne Beteiligung des Risikodialogs durchgeführt. Die Befragung 2022 hatte die Schwerpunkte Gesundheit, Umwelt, Klimawandel und Ernährung. Ziel des Risikobarometers ist es, die Beunruhigung der österreichischen Bevölkerung über Risiken sowie den subjektiven Informationsstand dazu zu ermitteln. Er bildet damit seit Jahren die Basis für unsere Risikokommunikation und -information.
Die höchste Beunruhigung besteht derzeit bei den Themen Umweltverschmutzung, Klimawandel und soziale Ungleichheit. Besonders zugenommen hat die Sorge über die Energieversorgung und über Epidemien und Tierseuchen, wenngleich diese ihren Höhepunkt der Beunruhigung 2020 hatten. Die geringsten Sorgen bereiten den Österreicher:innen die Lebensmittelsicherheit sowie die Ernährungsqualität und -versorgung.
Von allen Items zu den Themen Klima, Umwelt, Gesundheit und Ernährung ist die Risikowahrnehmung bei der Wirkung von Pflanzenschutzmitteln auf die Umwelt, Flächenversiegelung und -verbrauch, Verlust von naturnahen Lebensbereichen und schwindenden Gletschern am höchsten, am geringsten ist sie bei der Wasserqualität und bei krankmachenden Keimen in Lebensmitteln.
Die Österreicher:innen sind im Jahr 2022 vor allem über die steigende Zahl an Hitzetagen und Hitzewellen, die Flächenversiegelung, den Flächenverbrauch und die Bodenqualität stärker beunruhigt als noch 2017. Deutlich weniger als noch vor fünf Jahren sorgen sich die befragten Personen über schädliche Stoffe, die bei der Zubereitung von Lebensmitteln entstehen, Antibiotika und -resistenzen, Arzneimittelnebenwirkungen und hormonähnliche Stoffe in Lebensmitteln, Körperpflegeprodukten und anderen Produkten.
Rund drei Viertel der Befragten fühlen sich bei hormonähnlichen Stoffen in Lebensmitteln, Körperpflegeprodukten und anderen Produkten, Schimmelgiften in Lebens- und Futtermitteln, Antibiotikarückständen und bei schädlichen Stoffen, die bei der Zubereitung entstehen, nicht ausreichend informiert. Diese Themen waren bereits 2017 diejenigen, die den höchsten Informationsbedarf aufwiesen, wenngleich auch bei allen der Anteil, der sich nicht informiert fühlt, abgenommen hat.
Generell ist die subjektive Einschätzung des Informationsstandes über die einzelnen Risiken dieses Jahr höher als noch 2017. Besonders groß ist der Unterschied bei neuen Krankheiten für den Menschen, Flächenversiegelung und Flächenverbrauch, allergenen Stoffen in der Umwelt und in Lebensmitteln sowie bei den Krankheitserregern. Weniger informiert als 2017 fühlen sich die Befragten hingegen nur bei den Risiken Fehl- oder Überernährung, Gefahren durch häufigere und intensive Starkniederschläge, Hitze und Wasserqualität.
Die Hauptinformationsquelle ist das Internet, gefolgt von Onlinemedien und dem Fernsehen.