Gesundheit für Mensch, Tier & Pflanze

Diversität von Staphylococcus aureus bei Wiederkäuern in Ruanda

Im Jänner 2024 wurden im Rahmen einer länderübergreifenden wissenschaftlichen Kooperation die Studien “ Diversity of Staphylococcus aureus associated with mastitis from dairy cows in Rwanda” und „Diversity of Staphylococcus aureus isolated from nares of ruminants“ veröffentlicht.

Die AGES war an diesem Projekt durch Adriana Cabal Rosel und Werner Ruppitsch beteiligt (Bereich Öffentliche Gesundheit, Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene).

Gemeinsam mit Wissenschafter:innen veterinärmedizinischer Universitäten aus Wien, Ruanda und Deutschland sowie weiteren Instituten untersuchten sie die Diversität von Staphylococcus aureus bei Wiederkäuern in Ruanda.

In der Studie “ Diversity of Staphylococcus aureus associated with mastitis from dairy cows in Rwanda” wurde Staphylococcus aureus in Zusammenhang mit Brustdrüsenentzündugen bei Milchkühen unterscuht.

In der Publikation „Diversity of Staphylococcus aureus isolated from nares of ruminants” wurden Nasenabstriche von Rindern, Ziegen und Schafen auf S. aureus untersucht.

Staphylococcus aureus

Staphylococcus aureus (S. aureus ) ist ein Gram positives, kugelförmiges Bakterium, das häufig in Haufen angeordnet ist. Meist ist S. aureus harmlos, es kann allerdings eine Vielzahl von Infektionen verursachen, darunter Haut- und Weichgewebsinfektionen, Lungenentzündung und Endokarditis. Bei Milchkühen, Schafen und Ziegen kann S. aureus Euterentzündungen (Mastitis) auslösen und so erhebliche wirtschaftliche Verluste in der Milchproduktion verursachen.

Ziel der Studien

In beiden vorliegenden Studien stand die Untersuchung der Vielfalt von Staphylococcus aureus bei Wiederkäuern in Ruanda im Fokus.

Die Studie „Diversity of Staphylococcus aureus associated with mastitis from dairy cows in Rwanda” analysierte die Diversität von Staphylococcus aureus in 1.080 Milchproben von 279 Kühen mit Mastitis (Euterentzündung) aus 80 verschiedenen Farmen aller fünf Provinzen Ruandas.

In der Studie „Diversity of Staphylococcus aureus isolated from nares of ruminants” wurde 454 Nasenabstrichen von 203 Kühen, 170 Ziegen und 81 Schafen auf Vorhandensein von Staphylococcus aureus untersucht und 30 S. aureus Isolate anschließend phenotypisch und genotypisch beschrieben.

Ergebnisse

In beiden Studien wurden Resistenzen gegen Penicillin und/oder Tetracyclin beobachtet.

Bei den Kühen mit Mastitis wurden zehn Sequenztypen identifiziert, die sieben klonalen Komplexe angehören. In den Isolaten aus den Nasenabstrichen konnten acht unterschiedliche „spezifische staphylokokkale Protein A“ (spa) Typen detektiert werden, die sechs klonalen Komplexen zugehören.

Sowohl in den Milchproben, als auch in den Nasenabstrichen konnten Panton-Valentine-Leukozidin (PVL)-Gene, bovine Leukozidin-Gene und tst-1 Varianten des humanen und bovinen toxischer Schock Syndrom-Toxin-Gens nachgewiesen werden.

Ausblick

Die Ergebnisse der Studien zeigen auf, wie wichtig Hygienemaßnahmen im Umgang mit Nutztieren ist und unterstreichen die Notwendigkeit eines rigorosen One-Health-Überwachungsprogramms an der Schnittstelle zwischen Tieren und Menschen, um die Gesundheit beider Seiten zu sichern.

Die Studien sind abrufbar unter:

Diversity of Staphylococcus aureus isolated from nares of ruminants | Journal of Applied Microbiology | Oxford Academic (oup.com)

Diversity of Staphylococcus aureus associated with mastitis from dairy cows in Rwanda - ScienceDirect

Aktualisiert: 14.09.2022

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