Die Risikowahrnehmung von JournalistInnen ist ein wesentlicher Faktor, um den Prozess der Vermittlung von Risikoinformationen besser zu verstehen. JournalistInnen konstruieren Realität. Der Untersuchung, die ihren Fokus auf die journalistische Wahrnehmung von Lebensmittelrisiken sowie die Einschätzung der öffentlichen Risikowahrnehmung legt, liegt eine quantitative Befragung zu Grunde. Die gewonnenen Daten wurden deskriptiv dargestellt und im Zusammenhang mit sozialstatistischen Merkmalen ausgewertet, sowie in Form einer Risikomatrix dargestellt. Die Ergebnisse, die als Tendenzen in der Risikowahrnehmung von JournalistInnen zu werten sind, sollen eine Grundlage für weiterführende (Agenda-Setting)-Untersuchungen bilden. Es hat sich gezeigt, dass Gefahren wie Kontaminanten in Fleisch oder Pestizidrückstände auf pflanzlichen Nahrungsmitteln als wesentliche Gefahren erachtet werden, was sich auch mit der Medienberichterstattung der letzten Jahre deckt. Es werden also vor allem die physisch-chemischen Gefahrengruppen als bedrohlich erachtet, während beispielsweise Ernährungsfehlern weniger Bedeutung zugemessen wird. Im Zusammenhang mit den von den JournalistInnen bevorzugten Recherchequellen hat sich die Tendenz gezeigt, dass vor allem jene, die Verbraucherschutzinformationen in die Berichterstattung einfließen lassen, physisch-chemische Gefahren und neue Technologien als relevant erachten. Die Auswertung nach sozialstatistischen Merkmalen ergab einen schwach-signifikanten Unterschied hinsichtlich einer höheren Beunruhigung gegenüber den physisch-chemischen Gefahren auf Seiten der Frauen, während Männer einen leicht höheren Be-unruhigungsgrad bei den Ernährungsfehlern aufweisen
C. EISNER, U. ALDRIAN, L. STADLMÜLLER, K. FUCHS, I. KIEFER*