Fit4Referenz

Zusammenfassung

Bislang gibt es in Österreich weder eine amtliche Datenbank für die Herkunftskontrolle noch einen festgelegten systematischen Ansatz, wie Referenzproben zu ziehen sind. Im Rahmen des Projekts Fit4Referenz sollen diese Voraussetzungen geschaffen werden, um mit Datenbanken in Zukunft amtliche Kontrollen zur Herkunft durchführen zu können. Mithilfe dieser Herangehensweise können langfristig wirtschaftliche Schäden in der österreichischen Landwirtschaft durch falsche Herkunftsangaben und damit Irreführung der Konsument:innen reduziert werden.

Projektbeschreibung

Im Bereich Herkunftsbestimmung ist der Aufbau der entsprechenden Laborausstattung und Analytik-Expertise zur Absicherung der Rückverfolgbarkeit von bestimmten Lebensmitteln (from stable to table) als zielführend angesehen worden. Die Herkunftsanalytik soll in Zukunft ein wertvoller Hinweisgeber der amtlichen Kontrolle sein.

Im Zuge des Projekts Fit4Referenz soll eine Strategie zur Erstellung einer Referenzdatenbank zur analytischen Kontrolle von Produkten österreichischer Herkunft erarbeitet werden. Zusätzlich werden Ergebnisse unterschiedlicher Analysemethoden verknüpft, um eine Erhöhung der Aussagekraft zu prüfen. Das konzipierte Datenbankdesign soll die Möglichkeit bieten, mit Hilfe einer Schnittstelle bereits vorhandene Daten nutzbar zu machen bzw. austauschen zu können (z. B. mit dem Nationalen Referenzzentrum für authentische Lebensmittel in Deutschland).

Anhand von Daten für Äpfel, Marillen und Honig, die über zwei Jahre in ausgewählten Gebieten gezogen werden, sollen die Projektziele erarbeitet werden.

Zwischenergebnisse

Im ersten Projektjahr ist es bereits gelungen, auf Grundlage eines erstellten Probenahme-leitfadens Proben zu ziehen, die Aufarbeitungsmethode festzulegen und Messungen mittels NMR, ICP-MS und IRMS durchzuführen. Nach Etablierung der neuen Messmethoden NMR und IRMS wurden die Analyseverfahren für die Routineuntersuchung validiert.

Die Basis-Grundlagen für die Datenbankstruktur wurden geschaffen. Für das Einlesen der Analysedaten wurden eigene Abläufe definiert und erstellt.

Für das chemometrische Klassifikationsmodell wurde mit Beispieldaten erste Abläufe gestartet, verschiedene Modelle getestet und ein konkreter Plan für die weitere Vorgehensweise erstellt.

Nutzen des Projekts

Ziel des Projektes ist es, standardisierte Grundlagen für einen systematischen Aufbau von Referenzdatenbanken für Untersuchungsergebnisse unterschiedlicher Messmethoden zu erarbeiten, um im nächsten Schritt valide Datenbanken zur Überprüfung der österreichischen Herkunft zu etablieren.

Das Projekt umfasst folgende Teilziele:

  • Erarbeitung standardisierter Grundlagen für die Probenahme, den Transport, die Lagerung, die Probenaufbereitung und die Metadaten von Referenzproben
  • Machbarkeit und Konzepterstellung zur Beschaffung von Referenzproben unter bestmöglicher Nutzung von Synergien im Kontrollwesen
  • Aufbau einer Datenbankstruktur für folgende Analysemethoden: IRMS, NMR und ICP-MS und folgende Produktgruppen: Apfel, Marille, Honig
  • Chemometrische Auswertung von Ergebnissen unterschiedlicher Analysemethoden zur Herkunftsvalidierung unter Berücksichtigung der Klassifikationsunsicherheit

Projektdetails

Projekttitel: Festlegung standardisierter Grundlagen zum Aufbau einer Referenzdatenbank zur Herkunftsbestimmung von landwirtschaftlichen Primärprodukten

Projektakronym: Fit4Referenz

Projektleitung: AGES, DI Irmengard Strnad

Finanzierung: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft - DaFNE

Projektlaufzeit: 01.06.2023 – 01.01.2026

Dieses Projekt wird im Rahmen des Ressortforschungsprogramms über dafne.at mit Mitteln des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft finanziert. Das BML unterstützt angewandte, problemorientierte und praxisnahe Forschung im Kompetenzbereich des Ressorts. 

Weitere Informationen

DaFNE Forschungsplattform

Aktualisiert: 11.10.2024