BODAT: Bodendatenanalyse - Finanzbodenschätzung und Bodenkartierung

Zusammenfassung

Die Digitalisierung hält auch in der Landwirtschaft Einzug. Um das wirtschaftliche und ökologische Potenzial, das im „Precision Farming“ steckt, umfassend auszuschöpfen, sind grundlegende Informationen aus Bodenkarten und Satellitendaten notwendig. Seit kurzem sind zeitlich, räumlich und radiometrisch hochaufgelöste Satellitendaten besser verfügbar und ermöglichen ein aktuelles Monitoring der Erdoberfläche. Mithilfe dieser Daten kann jederzeit der aktuelle Zustand der Vegetation auf landwirtschaftlichen Flächen beurteilt werden. In Kombination mit beiden österreichischen Bodeninformationssystemen – Finanzbodenschätzung und Bodenkartierung – eröffnen sich neue Möglichkeiten, aktuelle indirekte Information zu Bodeneigenschaften zu erhalten. Der erzielbare Mehrwert einer Zusammenführung dieser Grundlagen wurde im gegenständlichen Projekt innerhalb von sechs Pilotflächen überprüft und dabei die auftretenden Schwierigkeiten und daraus resultierende Unsicherheiten erfasst und beschrieben. So lässt sich das Potenzial der verschiedenen Datenquellen erkennen.

Projektbeschreibung

Die Kombination von Fernerkundungsdaten mit im Feld erhobenen Daten eröffnet neue Möglichkeiten. So können die Informationen der Satellitenaufnahmen für die Abgrenzung von Bodeneinheiten, vor allem solcher mit extremen Eigenschaften (z. B. Minderertragsstandorte wie Böden über hoch anstehenden Schotterkörpern) im Feld sehr aufschlussreich sein.

Ein großer Vorteil ist die ständige Verfügbarkeit und Aktualität der Fernerkundungsdaten. Aus den Satellitendaten wurden ein Vegetationsindex (Normalized Difference Vegetation Index – NDVI) und drei biophysikalische Variablen (Leaf Area Index – LAI, Fraction of absorbed photosynthetically active radiation – FAPAR, Fraction of Green Vegetation Cover – FCOVER, Enhanced Vegetation Index – EVI) berechnet und daraus für den Boden wichtige Informationen abgeleitet. Durch Hinzuziehen von Bodeneigenschaften aus vorliegenden Bodendaten wurden Düngeapplikations- und Aussaatkarten für die untersuchten Pilotflächen erstellt.

Nutzen des Projekts

Eine Zusammenführung der beiden Bodendatenbestände und der Satellitendaten konnte in der derzeit vorliegenden Datenstruktur großflächig leider nicht umgesetzt werden.  Dementsprechend war auch die geplante Automatisierung für größere Untersuchungsgebiete nicht möglich. Allerdings liegt in der Kombination der Finanzbodenschätzungsdaten mit den Daten aus der Fernerkundung durchaus Potenzial für die Erstellung von Karten als Grundlage für eine Präzisionslandwirtschaft.

Projektdetails

Projektakronym: BODAT

Projektleitung: AGES, Dr. Andreas Baumgarten, Institut für Nachhaltige Pflanzenproduktion

Projektpartner: 

BFW – Bundesforschungszentrum für Wald

Umweltbundesamt

Niederösterreichische Landes-Landwirtschaftskammer

Bundesanstalt für Agrarwirtschaft und Bergbauernfragen

Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft, Landtechnik und Lebensmitteltechnologie Wieselburg

Finanzierung: Förderprogramm BMLRT (BMNT, BMLFUW) - DAFNE

Projektlaufzeit: 09/2020-08/2022

Aktualisiert: 26.03.2024