Reinforcing Austrian Integrated Surveillance and Epidemiology
RAISE
Ausgangslage/Problemstellung
Die AGES ist seit 2002 mit der epidemiologische Überwachung übertragbarer Krankheiten beauftragt. Wie in vielen anderen Ländern hat die COVID-19-Pandemie auch in Österreich Lücken und Schwächen der nationalen Surveillance deutlich gemacht. Verbesserungsbedarf besteht von der Datenaufnahme über die automatisierte Verarbeitung bis hin zur Kommunikation aller zuständigen Stellen. Dies schränkt die Möglichkeiten ein, Ausbrüche prompt zu identifizieren, Trends zu beobachten und rechtzeitig angemessene öffentliche Gesundheitsmaßnahmen zu entwickeln. Mit RAISE werden aktuelle Methoden evaluiert, verbessert und Surveillance-Lücken mit neuen, nachhaltigen Werkzeugen geschlossen.
Projektbeschreibung/Methodik
Das Hauptziele des Projekts sind die Kapazitätsentwicklung für das öffentliche Gesundheitspersonal (Fortbildung, Vernetzung), Digitalisierung, eine automatisierte Überwachung von u. a. Atemwegsinfektionen in allen Versorgungsbereichen (Bevölkerung, Primärversorgung, Krankenhaus) und vernetzte Datenbanken für menschliche und tierische Gesundheit sein.
Die AGES profitiert davon, dass sie seit ihrer Gründung im Sinne des One-Health-Gedankens agiert. Die Gesundheit von Mensch und Tier sind hier ebenso unter einem Dach versammelt wie Ernährungssicherheit und Sicherheit in der Landwirtschaft. Im Zuge vom Projekt RAISE werden Daten effektiver zusammengeführt und gemeinsam interpretiert. Ergebnis davon ist ein besseres Gesamtbild über die Entwicklung von Vektoren (Stechmücken- und Zeckenmonitoring), die Verbreitung von Zoonosen und die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Bekämpfung eben dieser. Eine integrierte Surveillance erlaubt frühere Warnung und passendere Reaktion in allen Bereichen.
Eine bessere Datenqualität im Bereich der Öffentlichen Gesundheit verlangt nach einer einheitlich guten Ausbildung aller Beteiligten. Die AGES wird mit einem gezielten Schulungsangebot sämtliche Stakeholder in die Lage versetzen, Daten qualitätsgesichert und einheitlich zu erheben und zu dokumentieren: Fortbildungen, Unterrichtsmaterialien, Werkzeuge für laufende Zusammenarbeit. Gleichzeitig werden die dafür notwendigen IT-Systeme und Plattformen weiterentwickelt (Benutzeroberfläche, epidemiologische Parameter, KI …). Ein Citizen-Science-Pilotprojekt, vergleichbar mit GrippeWeb in Deutschland, soll als Roadmap entwickelt werden, um Daten direkt aus der Bevölkerung zu erheben und bestehende Surveillance-Daten zu ergänzen. Alle Aktivitäten werden zusammen langfristig und nachhaltig dazu beitragen, dass das österreichische Surveillance-System unter der One-Health-Prämisse ausgebaut und digitalisiert wird, damit Österreich besser auf zukünftige Ausbrüche vorbereitet ist.