Nationale Referenzzentrale Pertussis Surveillance und Labor

Das Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene Wien hat die Aufgaben einer Nationalen Referenzzentrale für Pertussis Surveillance und Labor 2024 übernommen und ist im Geschäftsfeld Öffentliche Gesundheit angesiedelt.

Keuchhusten ist eine hoch ansteckende Atemwegsinfektion, die durch das Bakterium Bordetella pertussis verursacht wird. Die Übertragung erfolgt über Tröpfcheninfektion bei Kontakt mit erkrankten Personen. Zunächst treten Erkältungssymptome auf, gefolgt von typischen, wochenlangen Hustenanfällen, die langsam abklingen. Besonders bei Kleinkindern können schwere Komplikationen wie Lungenentzündungen, Krampfanfälle oder Hirnschäden auftreten. Säuglinge und Kleinkinder haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren, möglicherweise tödlichen Verlauf.

In den vergangenen Jahren wurden vermehrt Infektionen sowohl bei ungeimpften als auch geimpften Menschen beobachtet. Der Krankheitsverlauf kann je nach Immunstatus, vor allem bei Jugendlichen und Erwachsenen, stark variieren und atypisch verlaufen. Daher ist eine rasche und korrekte Labordiagnose wichtig, um frühzeitig mit einer Antibiotikatherapie die Weiterverbreitung zu verhindern.

Unsere Leistungen

  • Molekularbiologische Typisierung von Bordetella spp. mittels molekularbiologischer Methoden
  • Anzucht und Identifizierung von Bordetella pertussis, Bordetella parapertussis sowie weiteren Bordetella spp. aus humanmedizinischen Proben mittels kultureller Verfahren
  • Molekulare Epidemiologie im Ausbruchsfall
  • Durchführung einer Resistenztestung
  • Informationsaustausch auf nationaler und internationaler Ebene
  • Teilnahme an europäischen Ringversuchen
  • Führung einer Referenzstammsammlung
  • Berichtswesen
  • Beratung zu Fragen der Diagnostik, Epidemiologie, Therapie, Maßnahmen und Prävention

Ansprechperson

Dr. Stefanie Schindler

Dr. Astrid Füszl

Aktualisiert: 26.09.2024