Gesundheit für Mensch, Tier & Pflanze

Erdäpfel sollen klimafit werden

| Lesezeit 3 min
Pflanze Umwelt Forschung



In einem Forschungsprojekt haben wir untersucht, wie sich Hitze und Dürre auf die Kartoffelerträge auswirken.

Die Kartoffel ist eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel, leidet aber besonders unter Hitze und Trockenheit. Umso wichtiger ist es, Kartoffeln klimafit zu machen. Wie das in Zukunft gelingen kann, erforschte das Projekt ADAPT (Accelerated Development of multiple-stress tolerAnt PoTato).

Wir haben dafür Feldversuche durchgeführt, die zeigten, wie sich Hitze und Dürre auf die Kartoffelerträge auswirken. Die beiden Versuchsjahre 2022 und 2023 waren vom Witterungsverlauf her sehr unterschiedlich: Das Jahr 2022 war sehr trocken, während 2023 bis zum Sommer eine gute Wasserversorgung durch Niederschläge mit sich brachte. Dadurch musste 2023 weniger bewässert werden. Vergleichsweise niedrige Temperaturen im Frühjahr 2023 verzögerten allerdings die Jugendentwicklung.

Wie reagierten die Kartoffeln auf diese unterschiedlichen Jahre? Einerseits konnte der Ertrag besonders im trockenen Jahr 2022 durch Bewässerung gesteigert werden. Unsere detaillierten Beobachtungen zeigten jedoch, dass die höheren Erträge mit einer verringerten Qualität einhergehen können. Der Stärkegehalt kann niedriger sein, ebenso verändert sich der Anteil der von den Konsument:innen nachgefragten Knollen, der „vermarktbare Ertrag“. Das kann für die Landwirt:innen trotz eines höheren Gesamtertrags den Gewinn schmälern. In einem gut mit Wasser versorgten Jahr wie 2023 werden auch durch Bewässerung nicht mehr Knollen gebildet  Das unterstreicht, wie wichtig eine gute Jugendentwicklung ist.

Deutlich zeigte sich, dass die Kartoffel unter Stressbedingungen anfälliger für Schaderreger wie den Kartoffelkäfer ist. Umgekehrt kann es bei Virusbefall ausschauen, da die übertragenden Blattläuse grüne, vitale Pflanzenteile bevorzugen. Besonders wichtig ist eine professionelle Bestandesführung, speziell unter biologischen Anbaubedingungen, wenn am Ende des Jahres ein guter Ertrag eingefahren werden soll.

Die Forschung in ADAPT ist wichtig, das zeigte unsere europaweite Umfrage.  Kartoffelbäuerinnen und Kartoffelbauern aus 22 Ländern nahmen an dieser Umfrage teil. Fast 90 % der Befragten gaben an, dass sich die klimatischen Veränderungen in den vergangenen zehn Jahren auf ihre Kartoffelproduktion ausgewirkt haben. Fast 50 % der Befragten sahen in den klimatische Veränderungen eine Bedrohung für die Aufrechterhaltung der Kartoffelproduktion in ihrem Betrieb. 

Das Projekt ADAPT wurde gefördert durch das EU-Förderprogramm für Forschung und Innovation Horizont 2020, Grant Agreement Nr. GA 2020 862-858.

| Lesezeit 3 min
Pflanze Umwelt Forschung



Jump to top