Gesundheit für Mensch, Tier & Pflanze

Listerien-Ausbruch: Verdacht erhärtet

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Bei den Erhebungen zum aktuellen Listerien-Ausbruch mit acht erkrankten Personen, darunter drei Todesfälle, hat sich der Verdacht erhärtet, dass ein Betrieb in Niederösterreich die mögliche Quelle ist.

In drei aktuellen Umfeldproben aus dem Betrieb (Gully, Reiferaum) wurden Listerien nachgewiesen, die den identen genetischen Fingerabdruck wie der Ausbruchsstamm haben. Beim Ausbruchsstamm handelt es sich um Listeria monocytogenes SgIVb/ST1/CT6568.

Ein Abgleich in der Listerien-Datenbank der AGES, in der über 15.000 Sequenzen (genetische Fingerabdrücke) von Human-, Lebensmittel- und Umgebungs-lsolaten vorhanden sind, hat gezeigt, dass dieser spezielle Listerienstamm derzeit weder in Österreich noch in der EU/EEA bei anderen lsolaten (Humanproben, Lebensmittelproben, Umfeldproben) vorkommt. Aufgrund der bisher erfolgten molekularbiologischen Analysen besteht somit ein hochgradiger Verdacht, dass ein Zusammenhang zwischen den im verdächtigten Betrieb gefundenen Stämmen und den Erkrankungsfällen besteht.

Mittlerweile wurde der Ausbruchsstamm auch in einem Lebensmittel des verdächtigten Betriebs nachgewiesen. Dieses Lebensmittel wurde in einem Wiener Lokal verwendet, das bei den Befragungen der erkrankten Personen angegeben wurde.

Im Zuge der von der AGES routinemäßig durchgeführten Clusteranalysen wurde festgestellt, dass mittlerweile zehn seit 2020 aufgetretene Erkrankungen bei Menschen auf einen identen Listerienstamm zurückzuführen sind. Die Erkrankungsfälle, darunter drei Todesfälle, traten in Wien auf, betroffen waren sechs Frauen und drei Männer im Alter zwischen 29 und 82 Jahren sowie ein Neugeborenes. Bei schwangerschaftsassoziierten Fällen liegt die Inkubationszeit bei 17 bis 67 Tagen.

Die zuständige Lebensmittelaufsicht des Landes Niederösterreich hat entsprechende Maßnahmen eingeleitet.

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