Tierseuchenradar – Mai 2021
Im österreichischen Tierseuchenradar werden Informationen zur internationalen Lage und Ausbreitung der bedeutendsten Tierseuchen und Tierkrankheiten, die für Österreich relevant sind, bewertet und zusammengestellt. Dadurch können mögliche Risiken für Österreich früh erkannt und kommuniziert werden. Der Tierseuchenradar erscheint monatlich.
Für Deutschland und die Schweiz stehen mit dem Radar Bulletin entsprechend länderspezifische Beurteilungen der Tierseuchen-Risiken monatlich zur Verfügung.
CAVE: Im folgenden Bericht bezieht sich der Begriff "Fall" auf die im Animal Disease Information System (ADIS) gemeldeten Ausbrüche (Seuchenmeldungen) und nicht auf die Anzahl der einzelnen betroffenen Tiere.
Die Datenabfrage erfolgt im ADIS zum angegebenen Stichtag. Nachmeldungen von Fällen nach dem Stichtag der Abfrage können nicht dargestellt werden. Daraus können sich Unterschiede in den Fallzahlen zu früheren Ausgaben des Tierseuchenradars ergeben.
Gesichtete Quellen: ADIS
Definition der Ampelfarben:
Rot-Schwarz: Die Tierseuche/Tierkrankheit tritt in Österreich auf. Spezifische Kontroll- und Bekämpfungsmaßnahmen werden getroffen. | |
Rot: Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist hoch. Es werden konkrete Maßnahmen zum Schutz österreichischer Tierbestände getroffen. | |
Orange: Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist mittel. Erhöhte Aufmerksamkeit ist angezeigt. | |
Grün: Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist gering und die Situation unauffällig. |
Neue Meldungen | Mrz. | Apr. | Mai. | |
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ASP | Im Mai 2021 wurden in Europa 46 Ausbrüche bei Hausschweinen und 832 bei Wildschweinen gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat ist die Anzahl der ASP-Fälle bei Wildschweinen weiter gesunken. Die Situation in den Nachbarländern bleibt für Österreich besorgniserregend, da Ungarn und die Slowakei auch im Mai mehr als 100 Fälle von ASP bei Wildschweinen gemeldet haben. Aufgrund der geringen Entfernung zur österreichischen Staatsgrenze und der steigenden Fallzahlen wird das Risiko für Österreich als hoch eingestuft. | |||
HPAI |
Hochpathogene aviäre Influenza (HPAI): Im Mai 2021 wurden in Europa
160 Ausbrüche von HPAI gemeldet. Bei Geflügel (69) und
Nicht-Geflügel (91) ist die Fallzahl im Vergleich zum Vormonat
deutlich gesunken. Im Mai trat in Österreich kein Fall von HPAI auf. Das Risiko eines Eintrages in Geflügelhaltungen und Nicht-Geflügel-Populationen wird als hoch eingestuft. |
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RABIES | Tollwut: Fälle in Polen und Moldawien. In Österreich treten aktuell Fälle von terrestrischer Tollwut nicht auf. Das Risiko wird als gering eingestuft. | – | – | |
BT | Blauzungenkrankheit (BT): 2 Fälle in Italien. In Österreich traten im Mai keine BT-Fälle auf. Am 30. April endete die vektorfreie Zeit. Das Risiko für Österreich wird als mittel eingestuft. |
Situation
Situation in Österreich
Österreich ist bisher von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) verschont geblieben, allerdings kommt sie in einigen direkten Nachbarländern wie Ungarn, der Slowakei und Deutschland vor.
Situation in Europa
Im Mai 2021 gab es in Europa 46 Ausbrüche bei Hausschweinen und 832 bei Wildschweinen. Im Vergleich zum Vormonat (1347) ist die Anzahl der ASP-Fälle bei Wildschweinen gesunken (siehe Tabelle ASP-Ausbrüche).
Hausschweine
Im Mai 2021 wurden zahlreiche Ausbrüche aus Rumänien (45) und ein einzelner Ausbruch aus Polen gemeldet (siehe Tabelle ASP-Ausbrüche). Während in Rumänien ausschließlich Kleinhaltungen betroffen waren, handelte es sich in Polen um einen Großbetrieb. Der Betrieb wurde am 26. Mai positiv getestet und es ist der 2. Betrieb, der in diesem Jahr in Westpolen mit ASP infiziert wurde. Der Ausbruch betraf eine Schweinehaltung mit fast 3.000 Tieren im Kreis Miedzychód in der schweinereichen Provinz Großpolen, knapp 110 Kilometer von der deutsch-polnischen Grenze entfernt (siehe Detaildarstellung in Abbildung ASP-Karte). In der direkten Umgebung wurden in letzter Zeit 3 ASP-Fälle bei Wildschweinen nachgewiesen. Deshalb überwacht ein mit Drohnen ausgestattetes Suchteam, ob weitere tote Tiere oder Tiere mit ASP-Symptomen gefunden werden.
Wildschweine
Wie im Vormonat (April 2021) wurden in Deutschland im Berichtszeitraum weitere Fälle (69) von ASP bei Wildschweinen nachgewiesen. Die Fälle stammten aus den Landkreisen Oder-Spree, Spree-Neiße und Dahme-Spreewald und Märkisch-Oderland sowie der kreisfreien Stadt Frankfurt, jeweils Bundesland Brandenburg, und aus dem Landkreis Görlitz (siehe Detaildarstellung in Abbildung ASP-Karte).
Im Mai 2021 (Stichtag: 04.06.2021) meldeten 3 Länder, von denen 2 an Österreich grenzen, mehr als 100 Fälle von ASP bei Wildschweinen. Die meisten Fälle wurden in Ungarn (267) gemeldet, gefolgt von Polen (192) und der Slowakei (179). Bemerkenswert ist, dass sich in Rumänien die Anzahl der ASP-Fälle (88) seit Februar (175) halbiert hat. Zu den weiteren Nachweisen in Europa siehe Tabelle ASP-Ausbrüche.HS | WS | HS | WS | HS | WS | |
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Ungarn | 0 | 591 | 0 | 492 | 0 | 267 |
Polen | 1 | 426 | 0 | 269 | 1 | 192 |
Slowakei | 0 | 286 | 0 | 314 | 0 | 179 |
Rumänien | 106 | 119 | 60 | 95 | 45 | 88 |
Deutschland | 0 | 166 | 0 | 138 | 0 | 69 |
Lettland | 0 | 16 | 0 | 17 | 0 | 15 |
Bulgarien | 0 | 23 | 0 | 15 | 0 | 9 |
Litauen | 0 | 14 | 0 | 5 | 0 | 13 |
Serbien | 15 | 12 | 3 | 0 | 0 | 0 |
Estland | 0 | 3 | 0 | 1 | 0 | 0 |
Ukraine | 1 | 0 | 2 | 1 | 0 | 0 |
GESAMT | 123 | 1656 | 65 | 1347 | 46 | 832 |
Folgen für Österreich
Für Österreich bleibt das Risiko einer Einschleppung von ASP hoch. Es wird eindringlich vor dem Mitbringen von Schweine- oder Wildschweinefleisch und anderen von diesen Tieren stammenden Produkten aus betroffenen Gebieten abgeraten. Das ASP-Virus ist extrem lange in der Umwelt überlebensfähig, vor allem in Blut, Fleischprodukten und Kadavern.
In Österreich müssen seit Ende 2019 zum Zweck der Früherkennung alle tot aufgefundenen Wildschweine gemeldet und von der AGES auf das ASP-Virus untersucht werden. Daneben erfolgt auch eine Untersuchung von Aborten sowie von klinisch oder pathologisch auffälligen Hauschweinen und von Organproben aus dem ASP- und KSP-Stichprobenplan.
Tierhalter können die “ASP-Risikoampel” oder den online Fragebogen “Biocheck” verwenden um die Biosicherheit ihrer Betriebe kostenlos und anonym zu überprüfen.
Im Durchführungsbeschluss 2014/709/EU (zuletzt geändert durch Durchführungsbeschluss (EU) 2021/544, beide gültig bis 21. April 2021), der Durchführungsverordnung (EU) 2021/605 (zuletzt geändert durch Durchführungsverordnung 2021/687 und Durchführungsverordnung 2021/811/EU, vom 20. Mai 2021) und der ASP-Verordnung 2005 sind Maßnahmen zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest in bestimmten Mitgliedstaaten bzw. in Österreich festgelegt.Kommentar
Wie bereits in den vergangenen Jahren zu beobachten war, steigt die Anzahl der gemeldeten ASP-Fälle beim Wildschwein in den kälteren Wintermonaten und sinkt in den wärmeren Sommermonaten (siehe Abbildung ASP-Verlauf). Tatsächlich ist die Anzahl der ASP-Fälle bei Wildschweinen im Mai bei wärmeren Temperaturen weiter gesunken. Die Zahl der Fälle bei Hausschweinen ist über das ganze Jahr stabil geblieben.
Die Anzahl der Ausbrüche in Europa bei Hausschweinen, insbesondere in Rumänien und in Polen, gibt weiter Anlass zur Sorge. Beunruhigend für Österreich bleibt die ASP-Situation in den Nachbarländern.
Derzeit beträgt die kürzeste Distanz eines bestätigten ASP-Falles zur österreichischen Staatsgrenze 93 km und befindet sich in Ungarn (siehe Abbildung ASP-Distanz).
Quellen
ADIS, FLISituation
Situation in Österreich
Erstmals seit dem Jahr 2016 wurde in Österreich Anfang Februar 2021 das hochpathogene aviäre Influenzavirus bei Nicht-Geflügel (Wildvogel) nachgewiesen. Eine Übersicht über die betroffenen Bezirke, Tierarten und Anzahl der betroffenen Tiere finden Sie hier.
Im Gegensatz zu den drei Vormonaten, in denen HPAI-Fälle bei Nicht-Geflügel gemeldet wurden, ist im Mai kein Fall von HPAI in Österreich aufgetreten.
Situation in Europa
Im Mai 2021 wurden in Europa bei Geflügel 69 Fälle von HPAI und 91 Fälle bei Nicht-Geflügel gemeldet. Die Gesamtzahl von 160 Meldungen ist im Vergleich zum Vormonat deutlich rückläufig. Das Seuchengeschehen hat sich nach dem Höhepunkt im März insgesamt deutlich entspannt und im Vergleich zum April ist nicht mehr hauptsächlich Geflügel von HPAI betroffen (siehe Abbildung HPAI-Verlauf). Nachgewiesen wurde HPAIV im Beobachtungszeitraum in 12 Ländern, während im Vormonat aus 20 Ländern Meldungen im ADIS eingegangen sind. Zum Stichtag gingen im ADIS keine Meldungen mehr aus Norwegen, Österreich, Belgien, Griechenland, der Ukraine, Ungarn, Italien und der Slowakei ein. Wie im Vormonat meldeten weiterhin Deutschland, Polen, Dänemark, Schweden, Litauen, Tschechien, die Niederlande, Estland, Frankreich, Finnland, Rumänien und Bulgarien HPAI-Fälle (siehe Tabelle HPAI-Ausbrüche).
Geflügel
Im Mai sind für Geflügel mit 69 Meldungen deutlich weniger Fälle zu verzeichnen als im Vormonat (275 Fälle). Mit 51 Fällen im Mai ist dieser Rückgang in Polen am größten (Vormonat 189 Fälle). Deutschland, das vom aktuellen Seuchengeschehen ebenfalls stark betroffen ist, meldete mit 5 Fällen (Vormonat 30) deutlich geringere Fallzahlen. Ebenso deutlich ist der Rückgang in Litauen mit 2 Fällen, das besonders im April betroffen war (37 Fälle). Dänemark, Schweden, Frankreich, Ungarn und die Slowakei meldeten zum Stichtag keine HPAI-Ausbrüche mehr bei Geflügel. Von HPAI betroffen waren im Mai jedoch Geflügelbestände in Ländern, in denen im Vormonat keine Fälle auftraten (Niederlande, Rumänien) (siehe Tabelle HPAI-Ausbrüche).
Weiterhin sind die Schwerpunkte der HPAI-Fälle bei Geflügel nicht ausschließlich in Küstennähe lokalisiert (siehe Abbildung HPAI-Karte).
Die Fälle von HPAI bei Geflügel mit der geringsten Entfernung zur österreichischen Staatsgrenze traten im Februar in Tschechien (154 km) und Deutschland (170 km) auf. Im Vormonat war dies für die Slowakei (16 km) und Deutschland (22 km) der Fall (siehe Abbildung HPAI-Distanz).
Nicht-Geflügel
Die Anzahl der HPAI-Meldungen bei Nicht-Geflügel hat sich im Mai mit 91 Fällen in Europa im Vergleich zum Vormonat (240 Fälle) deutlich verringert. Weniger Fälle wurden aus Deutschland (41), Polen (1), Dänemark (7), Schweden (11), den Niederlanden (11), und Estland (1) im ADIS gemeldet. Höhere Fallzahlen waren hingegen in Litauen (14) und Finnland (4) zu verzeichnen. Frankreich meldete im Mai einen Fall, nachdem es im Vormonat nicht von HPAI bei Nicht-Geflügel betroffen war. Im Gegensatz zum Vormonat meldeten Tschechien, Norwegen, Österreich, Belgien, Rumänien, Griechenland, die Ukraine und Italien keine Fälle von HPAI mehr bei Nicht-Geflügel (siehe Tabelle HPAI-Ausbrüche).
Im ADIS eingehende Meldungen von HPAI bei Nicht-Geflügel im Mai waren weiterhin neben den Sammelorten von Zugvögeln (Küstengebiete, Flussläufe, Binnengewässer) auch im Landesinneren lokalisiert (siehe Abbildung HPAI-Karte).
Der österreichischen Staatsgrenze naheliegende Fälle von HPAI bei Nicht-Geflügel traten im Mai in Frankreich (273 km) und Deutschland (276 km) auf. Im Vormonat war dies für Tschechien (47 km) und Deutschland (92 km) der Fall (siehe Abbildung HPAI-Distanz).GE | NG | GE | NG | GE | NG | |
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Deutschland | 131 | 453 | 30 | 139 | 5 | 41 |
Polen | 71 | 39 | 189 | 13 | 51 | 1 |
Dänemark | 8 | 121 | 1 | 34 | 0 | 7 |
Schweden | 9 | 46 | 1 | 13 | 0 | 11 |
Litauen | 0 | 5 | 37 | 3 | 2 | 14 |
Tschechien | 17 | 18 | 10 | 2 | 2 | 0 |
Niederlande | 0 | 15 | 0 | 13 | 1 | 11 |
Estland | 1 | 19 | 0 | 7 | 0 | 1 |
Frankreich | 8 | 7 | 3 | 0 | 0 | 1 |
Norwegen | 0 | 10 | 0 | 4 | 0 | 0 |
Finnland | 0 | 7 | 0 | 2 | 0 | 4 |
Lettland | 0 | 11 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Österreich | 0 | 9 | 0 | 1 | 0 | 0 |
Belgien | 0 | 5 | 0 | 2 | 0 | 0 |
Rumänien | 0 | 0 | 0 | 1 | 6 | 0 |
Bulgarien | 0 | 2 | 2 | 0 | 2 | 0 |
Griechenland | 0 | 0 | 0 | 4 | 0 | 0 |
Ukraine | 0 | 3 | 0 | 1 | 0 | 0 |
Kroatien | 0 | 3 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Serbien | 0 | 3 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Ungarn | 0 | 2 | 1 | 0 | 0 | 0 |
Italien | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 |
Slowakei | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 |
GESAMT | 245 | 778 | 275 | 240 | 69 | 91 |
Folgen für Österreich
Im aktuellen Seuchengeschehen konnte eine Übertragung durch HPAIV-positives Nicht-Geflügel auf landwirtschaftliche Geflügelbestände in Österreich erfolgreich verhindert werden und mit 28. April wurden in Österreich die Gebiete mit erhöhtem Geflügelpest-Risiko aufgehoben.
Mit dem Durchführungsbeschluss (EU) 2021/641 der Kommission vom 16. April 2021, betreffend Sofortmaßnahmen im Zusammenhang mit Ausbrüchen der hochpathogenen aviären Influenza in bestimmten Mitgliedstaaten (zuletzt geändert durch Durchführungsbeschluss (EU) 2021/846), werden die Schutz- und Überwachungszonen auf Unionsebene ausgewiesen. Diese sind nach dem Ausbruch der hochpathogenen aviären Influenza bei Geflügel oder in Gefangenschaft gehaltenen Vögeln gemäß Artikel 21 der Delegierten Verordnung (EU) 2020/687 einzurichten.
Aufgrund der anhaltenden Zirkulation von HPAIV in Geflügelbeständen und Nicht-Geflügel-Populationen in mehreren Nachbarländern wird das Risiko für den Eintrag nach Österreich weiterhin als hoch eingestuft.
Biosicherheits- und Hygienemaßnahmen sollten daher auch weiterhin mit größter Sorgfalt umgesetzt werden. Ebenso bedeutend ist dies zur Verhinderung einer möglichen Übertragung von HPAIV zwischen Geflügelhaltungen. Mit der “AI-Risikoampel” oder dem Online-Fragebogen “Biocheck” stehen kostenlose und anonyme Möglichkeiten zur Überprüfung des Status der Biosicherheit zur Verfügung.
Kommentar
Das Seuchengeschehen in Europa verläuft deutlich weniger dynamisch als in den Vormonaten. Der Frühjahrszug der Zugvögel ist nahezu abgeschlossen, wodurch das Risiko der Weiterverbreitung von HPAIV innerhalb der Nicht-Geflügel-Populationen und Übertragung auf Geflügelhaltungen verringert ist. Die Überwachung der Wildvogelpopulation durch die Untersuchung toter oder verendender Tiere, als auch die Untersuchung von verdächtigem Geflügel oder bei unklaren Gesundheitsproblemen sind weiterhin wichtige Werkzeuge um Viruseinträge frühzeitig zu erkennen und Maßnahmen setzen zu können.
Die Einhaltung von Biosicherheits- und Hygienemaßnahmen ist bei Kontakten zwischen Betrieben und beim Lebendgeflügelhandel neben der Verhinderung des Kontaktes zu Nicht-Geflügel von besonderer Bedeutung. Informationsmaterialien und die Kommunikation der aktuellen Situation sollten bestmöglich eingesetzt werden um Tierhalter in die Lage zu versetzen ihre Tiere effektiv zu schützen.Quellen
ADISIm Mai ist die Anzahl der Tollwut-Fälle am Stichtag 04.06.2021 in Europa mit 10 Meldungen im Vergleich zum Vormonat (14) leicht gesunken. Polen meldete 4 Tollwut-Fälle (Vormonat 11), Moldawien 6 Fälle (Vormonat 2) und die Türkei meldete im Gegensatz zum Vormonat (1) keinen Tollwut-Fall mehr im ADIS (siehe Tabelle RABIES-Ausbrüche).
Seit Februar meldete Polen mehrere Tollwutausbrüche bei Füchsen in der Woiwodschaft Mazowieckie nahe der Hauptstadt Warschau. Diese Region liegt ca. 30 bis 40 km westlich des Gebiets, in dem die orale Impfung von Füchsen durchgeführt wird.
Im 2. Quartal 2021 meldete Deutschland einen Fall bei Fledermäusen. Die Fledermaustollwut ist ein eigenständiges Infektionsgeschehen und steht nicht mit der silvatischen Wut in Zusammenhang. Da der Spillover von Fledermäusen auf den Menschen in Europa ein seltenes Ereignis darstellt, kann das entsprechende Risiko als gering eingestuft werden.
Österreich wurde 2008 für frei von terrestrischer Tollwut erklärt. Zuletzt wurde 2004 und 2006 bei je einem Fuchs Tollwut diagnostiziert. Im Jahr 2020 wurde in Österreich keine Tollwutvirus-infizierten Tiere nachgewiesen. Weitere Informationen über Tollwut finden Sie hier.
Mrz | Apr | Mai | |
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Polen | 3 | 11 | 4 |
Moldavien | 3 | 2 | 6 |
Türkei | 6 | 1 | 0 |
GESAMT | 12 | 14 | 10 |
Im Mai wurden zum Stichtag in Europa nur aus Italien 2 Fälle im ADIS gemeldet (BTV-1 in Schafherden auf Sardinien). Im Vormonat wurde in Italien BTV in 9 Fällen nachgewiesen. Frankreich meldete im Gegensatz zum April (1 Fall) im Mai keine BT-Fälle ein (siehe Tabelle BT-Ausbrüche).
In den Jahren 2008 und 2009 traten die ersten BT-Fälle (Serotyp 8) in Österreich auf. Im Zuge eines Seuchenzuges in Südosteuropa wurde 2015 und 2016 auch BTV-4 in Österreich nachgewiesen. Ab 2017 wurde bundesweit kein weiterer BT-Fall mehr festgestellt und 2018 wurden die BTV-4 Restriktionszonen aufgehoben. Am 30.04.2021 endete die vektorfreie Zeit. Weitere Informationen über die Blauzungenkrankheit finden Sie hier. Informationen der EU zu den Bekämpfungsmaßnahmen im Rahmen des neuen Tierseuchenrechts finden Sie hier.
Mrz | Apr | Mai | |
---|---|---|---|
Italien | 5 | 9 | 2 |
Frankreich | 3 | 1 | 0 |
Belgien | 1 | 0 | 0 |
GESAMT | 9 | 10 | 2 |
Aktualisiert: 08.09.2023