Falscher Mehltau an Wintermohn
Peronospora arborescens
Steckbrief
Der Falsche Mehltau an Wintermohn wird durch den Erreger Peronospora arborescens hervorgerufen. Falsche Mehltaupilze (Peronosporaceae) zählen zur Klasse der Eipilze, welche auch als Oomyceten bezeichnet werden. Für den Lebenszyklus der Eipilze ist tropfbares Wasser, wie zum Beispiel Tau, unerlässlich.
Schadsymptome
Als erste Symptome des Falschen Mehltaus werden gelbliche Aufhellungen an den Blattoberseiten sichtbar, teilweise ist die gesamte Pflanze gelb verfärbt. Diese Flecken sind zwischen 0,5 und 4 cm groß. Die infizierten Gewebe sind häufig gekräuselt, aufgewölbt oder verdickt. Befallene Jungpflanzen fallen in den Beständen durch ihre fahlen oder bereits gelblichweißen Blätter auf. Sie bleiben im Wachstum zurück und können auch ganz absterben. Befallene Blütenstiele drehen sich ein, ebenso können die Knospen bzw. die Kelchblätter befallen werden und die Pflanzen sterben in weiterer Folge ab. Werden die Kapseln befallen, kommt es in Folge auch zu einer Infektion der Samen. Auf allen befallenen Pflanzenteilen ist der, vor allem bei feuchter Witterung rasch gebildete, typische, zu Beginn weißliche, später grauviolette, Sporangienrasen zu sehen.
Wirtspflanzen
Neben Papaver somniferum werden auch Papaver alpinum, P. dubium, P. caucasicum, P. nudicaule, P. rhoeas, P. setigerum und Mecomopsis spp. befallen.
Verbreitung
Peronospora arborescens ist in Algerien, Ägypten, Afghanistan, Aserbeidschan, Indien, im Irak, Japan, Türkei, Pakistan, Australien, Argentinien und in Europa weit verbreitet.
Ausbreitung und Übertragung
Die Ausbreitung erfolgt durch befallenes Saatgut. Des Weiteren bildet der Erreger Sporangienträger mit Sporangien aus, welche bewegliche Sporen (Zoosporen) entlassen. Die Sporangienträger wachsen hierbei meist auf den Blattunterseiten aus den Stomata oder anderen Öffnungen der Pflanze. Die Sporangien werden durch Wind oder Regen verbreitet. Die Zoosporen benötigen tropfbares Wasser, um sich fortzubewegen und zu keimen. Nach der Keimung dringen sie direkt in das Pflanzengewebe ein.
Zur Überdauerung bildet der Erreger robuste Sporen (Oosporen). Sie sind kugelig und dunkelbraun gefärbt, mit freiem Auge aber nicht erkennbar. Oosporen können im Boden mehrere Monate überleben.
Wirtschaftliche Bedeutung
Bei feuchter und kühler Witterung ist mit einem Auftreten des Falschen Mehltaus an Wintermohn zu rechnen. Zwischen 10 und 20 % der Jungpflanzen können befallen werden. Mindererträge sind die Folge.
Vorbeugung und Bekämpfung
- Einhaltung einer mindestens dreijährigen Fruchtfolge
- Verwendung von gesundem Saatgut
- Bei starkem Befall Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln (siehe Verzeichnis der in Österreich zugelassenen Pflanzenschutzmittel)
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Aktualisiert: 23.11.2021