Fisole

Steckbrief

Die Fisole hat viele Namen, allgemein ist sie als Gartenbohne (Phaseolus vulgaris L) bekannt, wird aber auch als Grüne Bohne oder Schnittbohne bezeichnet. Viele Österreicher und Österreicherinnen bauen sie im eigenen Garten an.

Je nach Wuchsform wird die Buschbohne (Phaseolus vulgaris var. nanus) von der Stangenbohne (Phaseolus vulgaris var. vulgaris) unterschieden. Es wurden zahlreiche Sorten und Formen kultiviert. Ihre Hülsenfrüchte können von gelb über grün bis rot/violett gestreift bis ganz schwarzviolett sein, die darin enthaltenen Samen/Bohnen sind noch vielfältiger in Form und Farbe.

Verwendung

In der Küche verwendet man die runden, teils länglichen oder nierenförmigen Samen sowie die sie umgebende Hülse mitsamt den eingeschlossenen Samen (grüne Bohnen, Fisolen, Prinzessbohnen). Es gibt zahlreiche Zubereitungsformen: gegart mit Butter oder als Beilage, in Suppen, Salaten oder Eintöpfen. Vor dem Verzehr müssen Fisolen gekocht werden, um dadurch das giftige Phasin unschädlich zu machen.

Fisolen enthalten unter anderem Folsäure, Vitamin C und Magnesium.

Botanik

Ursprünglich stammt die Fisole aus Mittel- und Südamerika. Sie ist einjährig und wächst je nach Wuchsform mit aufrechtem bis gebogenem, verzweigtem Stängel 20 bis 100 cm hoch ( Buschbohne) bzw. mit verzweigtem sich meist links windendem Stängel bis 4 m hoch (Stangenbohne). Die kurzen, aufrechten Blütentrauben bestehen aus zwei bis zwölf seltener auch 20 weißen, gelblich-grünlichen, oder rosa bis violetten sogenannten Schmetterlingsblüten.

Die Fisole zählt besonders unter Langtagbedingungen zu den Selbstbefruchtern. Landtagbedingungen bedeutet, dass die Fisolen nur dann blühen, wenn eine bestimmte Belichtungsdauer überschritten wird (höchstens 12 Stunden Dunkelheit pro Tag). Dennoch besteht ein geringer Fremdbefruchtungsanteil. Die Pflanze blüht in 20 bis 26 Tagen von unten nach oben ab. Die aus den befruchteten Blüten entstehende gerade oder gebogene, 4 bis 30 cm lange Hülsenfrucht beinhaltet zwei bis neun einfarbige oder mit Zeichnung versehene Samen aller möglichen Farben.

Landwirtschaftliche Aspekte

Die derzeitige Anbaufläche von Gartenbohnen beträgt laut Angaben des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft in Österreich circa 350 Hektar. Dabei wächst die Stangenbohne vor allem in wärmebegünstigten Lagen wie der Süd-Steiermark, im Burgenland oder im Weinviertel. Buschbohnen können aufgrund ihrer kürzeren Vegetationsdauer auch in höheren Lagen angebaut werden.

Zum Keimen benötigen Fisolen eine Bodentemperatur von mindestens 8 bis 10 Grad Celsius. Fisolen sind an verschiedene klimatische und ökologische Bedingungen angepasst. Am besten gedeihen sie bei durchschnittlichen Temperaturen von 18 bis 30 Grad Celsius während der Wachstumsperiode, bei möglichst gleichmäßig verteilten Niederschlägen und relativ kühlen Nächten unter 20 Grad Celsius. Da sie sehr frostempfindlich sind, bevorzugen sie warme, sonnige, windgeschützte Standorte. Ein mittelschwerer (sandig-lehmig), lockerer sowie humusreicher Boden bringt die besten Erträge. Die Pflanzen sollten gleichmäßig mit Wasser versorgt werden. Ein erhöhter Wasserbedarf besteht in der Blühphase. Austrocknung sollte unbedingt vermieden werden, da sonst die Früchte vorzeitig abgeworfen werden.

Stangenbohnen haben generell eine längere Wachstumsperiode und brauchen daher länger bis zur Ernte als Buschbohnen. Auch sollte der Boden für Stangenbohnen tiefgründiger und locker sein, schwere Böden sind für sie weniger geeignet. Buschbohnen gedeihen auf fast allen Bodenarten, bevorzugen aber humose, mittelschwere Böden mit einem hohen Anteil an pflanzenverfügbarem Wasser. Frisch umgebrochene Wiesenflächen und stark bzw. frisch gedüngte Flächen sind für den Anbau ungeeignet.

Die Aussaat erfolgt in 2-4 cm Bodentiefe als Einzelkorn mit einem Abstand von 6 bis 8 cm in der Reihe oder als Horstsaat mit fünf bis sieben Körnern pro Pflanzstelle. Nach ca. zwei Wochen keimen die Pflänzchen und sind während des Wachstums relativ anspruchslos, zusätzliche Wassergaben sind nur bei hoher Trockenheit und eher bei den Stangenbohnen nötig. Was die Düngung betrifft, sollte keine reine Stickstoffdüngung erfolgen, da Bohnen zu den schwachzehrenden Gemüsearten gehören, sie benötigen allerdings zusätzliche Kaligaben.

Die in Europa angebauten Bohnen sind tagneutral, was bedeutet, dass ihre Blütenbildung unabhängig von der Tageslichtdauer ist, weshalb es wiederum frühe, mittelfrühe und späte Sorten gibt. Was die Buschbohnen betrifft, dauert die Wachstumsphase je nach Reifegruppe 60 bis 90 Tage. Bei frühen Sorten kann man die Gartenbohnen schon nach 55 bis 60 Tagen, bei mittelfrühen nach 70 bis 75 Tagen pflücken. Geerntet werden diese, wenn die Samen etwa die Größe einer Linse haben, die Hülse beim Biegen glatt durchbricht und an der Bruchstelle saftig ist. Die Trockenbohnen erntet man erst, wenn die Samen voll ausgereift und trocken sind, was man am besten an einer trockenen Hülse erkennt. Bei den Buschbohnen kann das bereits im August erfolgen, Stangenbohnen kann man meist erst Mitte September ernten.

Aktualisiert: 01.09.2023