Eine neue Studie von Expert:innen der AGES in Kooperation mit der Medizinischen Universität Graz und internationalen Wissenschaftler:innen zeigt, dass COVID-19-Impfungen auch für Menschen nützlich waren, die sich bereits mit dem Virus infiziert hatten. Es wurden Infektionsdaten aus dem elektronischen Meldesystem (EMS) der „Delta-Welle“ 2021 und der „Omikron-Welle“ 2022 in Österreich betrachtet. In der Studie wurden Daten von fast 500.000 zuvor infizierten Personen analysiert. Das Forschungsteam wollte wissen, ob und wie gut eine oder zwei Impfdosen gegen erneute Infektionen und Todesfälle durch COVID-19 schützen.
Geringeres Risiko für Re-Infektion
Das Ergebnis: Geimpfte Menschen hatten ein geringeres Risiko für erneute Infektionen. In der Studie re-infizierten sich ungeimpfte Personen fast zehnmal so oft wie geimpfte Personen. Dieser Schutz nahm im Verlauf von sechs Monaten deutlich ab. Besonders hervorzuheben ist, dass das Risiko, an einer erneuten Infektion zu sterben, für bereits infizierte Menschen – unabhängig davon, ob sie geimpft waren oder nicht – sehr gering war. Während der Studienperiode wurden 17 COVID-19-Todesfälle nach einer Reinfektion dokumentiert, von denen 6 geimpfte und 11 ungeimpfte Personen betrafen. Das ohnehin geringe Risiko, an einer SARS-CoV-2-Reinfektion zu sterben, wurde durch die Impfung weiter gesenkt.
Die Studie unterstreicht damit die Bedeutung der Impfung, auch für Menschen, die schon einmal infiziert waren, wenngleich der Schutz mit der Zeit nachlässt.
Die Studie ist abrufbar unter: Alena Chalupka, Uwe Riedmann, Lukas Richter, Ali Chakeri, Ziad El-Khatib, Martin Sprenger, Verena Theiler-Schwetz, Christian Trummer, Peter Willeit, Harald Schennach, Bernhard Benka, Dirk Werber, Tracy Beth Høeg, John P A Ioannidis, Stefan Pilz, Effectiveness of the First and Second Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus 2 Vaccine Dose: A Nationwide Cohort Study From Austria on Hybrid Versus Natural Immunity, Open Forum Infectious Diseases, Volume 11, Issue 10, October 2024, ofae547, https://doi.org/10.1093/ofid/ofae547