Riesenbärenklau
Heracleum mantegazzianum
Steckbrief
Der Riesen-Bärenklau ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Doldengewächse (Apiaceae). Bei Berührung dieser Pflanze kann es zu schweren Entzündungen bzw. Verbrennungen auf der Haut kommen.
Aussehen
Der Riesen-Bärenklau erreicht eine Höhe von 3 bis 5 m. Der Stängel erreicht einen Durchmesser bis zu 10 cm, ist kräftig, hohl und oft rot gesprenkelt. Die Blätter zeigen sich drei- oder fünfteilig mit fiederteiligen, spitzen Abschnitten, unterseits kurz behaart und zum Teil sehr groß. Die Blütenstände (Dolden) erreichen einen Durchmesser von 50-80 cm. Die Blütenfarben kann weiß oder gelbgrün sein. Die Pflanzen blühen von Juni bis August. Die Früchte sind 10-14 mm lang und 6-8 mm breit, mit borstig behaarten Randrippen.
Verbreitung
Die Pflanze kommt in Österreich bevorzugt an Waldrändern, in Wiesen, im Uferbereich von Gewässern, auf Ödland aber auch im Garten vor. Der Riesenbärenklau stammt aus dem Kaukasus und wächst dort an Waldrändern und Bächen in Gebieten bis zu 2.000 m Höhe und mit teils hohen Niederschlägen (2000 mm). Massenbestände gibt es in der ursprünglichen Heimat dieser Pflanzen nicht.
Ausbreitung
Der Riesen-Bärenklau wurde als Garten- und Zierpflanze sowie als Bienenweide kultiviert. Die Vermehrung der Pflanze geschieht ausschließlich durch Samen. Eine einzelne Pflanze kann bis zu 50.000 Samen produzieren. Die meisten Jungpflanzen werden weniger als 5-10 m von der Mutterpflanze entfernt gefunden. Die Samen werden durch den Wind nicht mehr als 100 m weit ausgebreitet, können aber auch über längere Strecken über Fließgewässer verbreitet werden.
Wirtschaftliche Bedeutung
Der Riesen-Bärenklau hat Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Die ganze Pflanze, besonders der Pflanzensaft, enthält phototoxisch wirkende Furanocumarine. Bei Kontakt und Sonneneinstrahlung können sich nach kurzer Zeit schwere Hautentzündungen mit starker Blasenbildung entwickeln. Der Riesen-Bärenklau hat auf die Flora und Vegetation vermutlich eine geringe Auswirkung. Die Staude dieser Pflanzen bildet zwar sehr dichte Bestände und beschattet mit ihren riesigen Blättern den Unterwuchs, so dass die einheimische Vegetation durch Lichtmangel verdrängt werden kann, doch handelt es dabei weitgehend um häufig vorkommende Arten.
Positiver Effekt: für viele Blütenbesucher, vor allem Hautflügler, Schwebfliegen und Käfer, bietet der Bärenklau reichlich Nahrung.
Vorbeugung und Bekämpfung
- Einzelpflanzen oder kleine Bestände können im Frühjahr (spätestens Mitte April) oder im Herbst (Oktober bis Anfang November) ausgegraben oder ausgestochen werden.
- Zu Beginn der Fruchtreife (Ende Juli) kann die Pflanze durch Mahd (Freischneider) oder Abschneiden des Blütenstandes zum Absterben gebracht werden.
- Herbizide können gegen den Riesen-Bärenklau eingesetzt werden, und zwar am besten zu Beginn der Vegetationsperiode und im Sommer (nur auf land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen, siehe Verzeichnis der in Österreich zugelassenen Pflanzenschutzmittel)
- Wichtig ist die Bekämpfung kleiner Initialpopulationen oder von Einzelpflanzen, um eine weitere Besiedlung ganzer Regionen zu verhindern.
Links
Nielsen, C., Ravn, H.P., Nentwig, W., Wade, M., 2005. Praxisleitfaden Riesenbärenklau – Richtlinien für das Management und die Kontrolle einer invasiven Pflanzenart in Europa. Forest & Landscape Denmark.
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Aktualisiert: 10.09.2024